„Wir werden dich kriegen“ Wuppertaler Bundestagsabgeordneter Helge Lindh macht Nazi-Drohung öffentlich
Wuppertal · Der Wuppertaler Bundestagsabgeordnete Helge Lindh hat ein mit NSU 3.0 unterzeichnetes Drohschreiben öffentlich gemacht. Der Staatsschutz wurde eingeschaltet.
Am frühen Freitagmittag erreichte das Wuppertaler Wahlkreisbüro von Helge Lindh (SPD) ein Drohbrief, der mit „NSU 3.0“ unterzeichnet war. Zudem befand sich ein weißes Pulver in dem Umschlag. Lindh, der selbst nicht vor Ort war, berichtet auf Nachfrage, dass der Brief von der Post zugestellt wurde und Mitarbeiter von ihm das Schreiben öffneten. „Wir haben sofort den Staatsschutz informiert“, erklärt der Bundestagsabgeordnete. Dieser werde eine Gefahrenbewertung durchführen und demnach weitere Schritte einleiten. Fest stehe bereits, dass das Pulver nicht giftig oder gefährlich sei, dies habe eine Spektralanalyse ergeben. Im Schreiben wird Lindh damit gedroht, man werde ihn „kriegen“ und er sei nirgends sicher. „Ich bin leidgeprüft, was solche Drohungen und Beschimpfungen angeht und auch mit NSU 3.0 habe ich bereits Erfahrungen gemacht“, sagt Helge Lindh. Allerdings sei an dieser Stelle zuletzt länger Ruhe gewesen. Schon länger werde er von „Hate-Aid“ (englisch für Hass-Hilfe) betreut, einer gemeinnützigen Organisation für Menschenrechte im Internet, so Lindh. Und es gebe regelmäßige Sicherheitsanalysen und Kontrollen durch die Polizei. „Ziel, solcher Schreiben ist es, Angst und Panik zu schüren. Man darf nicht fahrlässig werden, aber sich dadurch auch nicht einschüchtern lassen“, sagt der Politiker. Das Schreiben hat er bei Instagram öffentlich gemacht und stellt den faschistischen Aussagen gegenüber, dass er „jeden Tag weiter gegen Menschenhass, Extremismus und Gewalt“ kämpfen werde. june