Urlaub in der eigenen Stadt „Wuppertal ist eine Reise wert“

Katja Uhl und Claudia Schotte entdecken bei ihrer Reise neue Seiten der Heimatstadt.

Urlaub in der eigenen Stadt: „Wuppertal ist eine Reise wert“
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Zwei Freundinnen, ein Wochenende, eine Reise in die eigene Stadt: Katja Uhl und Claudia Schotte waren Touristen in Wuppertal und schauten sich an, was sie längst einmal besichtigen wollten. Ihr Fazit: „In Wuppertal kann man durchaus mehrere Tage und Abende verbringen“, sagt Katja Uhl. „Eine Reise ist die Stadt allemal wert.“

Die beiden gingen die Reise locker an, trafen sich am Samstag um 11 Uhr und besuchten das Historische Zentrum mit Engelshaus und Museum für Frühindustrialisierung. Besonders beeindruckend sei eine Kammer, bei der die Zustände einer alten Bandfabrik aus Sicht eines dort arbeitenden Kindes imitiert wurden. „Gut, dass wir nicht damals lebten“, sagt Uhl.

Bereits zuvor hatten sich die beiden das Löschcafé an der Junior Uni ausgesucht, dort gab es eine Pause, bevor die sie zum nächsten Punkt aufbrachen: Stadtrundfahrt mit einem Oldtimerbus aus dem Jahr 1983. „Das war praktisch unser Schulbus“, scherzt Uhl. Die Tour ging über das Opernhaus, Oberbarmen nach Lichtscheid, auf dem Weg ein kurzer Stopp mit Talblick im Regen — so wie sie die Stadt kennen. Die beiden nahmen es positiv, schließlich mache der Regen die Stadt noch grüner.

In einem Heft vom Bergischen Geschichtsverein werden verschiedene Wanderwege zur Industriegeschichte der Stadt in einzelnen Stadtteilen vorgeschlagen. Der Osterbaum lag in der Nähe: Die Strecke ging hoch zum Platz der Republik. Dann kam der Hunger und die beiden nahmen die bunte Holsteiner Treppe hinunter zu einem ceylonesisch-indischen Restaurant. Zur späten Stunde folgten die Freundinnen dem Rundweg durch die Nordstadt mit verschiedenen Stationen zur Arbeiterbewegung. Danach ging es ins Hotel: „Schon komisch, in der eigenen Stadt in einem Hotel zu übernachten“, sagt Uhl.

Am Sonntag besichtigten sie nach einem ausgiebigen Frühstück mit einem Velotaxi den Neumarkt, die alte Synagoge, das Luisenviertel und die Friedrich-Ebert-Straße. „Unser Fahrer hatte viele interessante Anekdoten parat“, lobt Uhl.

Und dann noch etwas, das Uhl noch nie besichtigt hat: Die Barmer Anlagen beeindruckten die beiden. Oben waldähnlich, weiter unter parkartig. Besonders schön fanden sie die Rhododendren und die vielen Bänke, die zum Verweilen einladen.

Und dann war das Wochenende schon wieder zu Ende und die beiden fuhren nach Hause — nach Wuppertal. Die Reise habe sich gelohnt, sie hätten vieles entdeckt, was sie noch nicht kannten. „Wir kommen wieder als Touristen in die eigene Stadt.“ Darin sind Katja Uhl und Claudia Schotte sich einig.