Offen gesagt Wuppertal kann viel mehr – das zeigt die Bergische Expo
Meinung | Wuppertal · Die Bergische Expo ist nicht einfach nur eine Jobbörse. Sie ist auch eine Leistungsschau des Städtedreiecks. Ein Kommentar.
In Zeiten, in denen sich die schlechten Nachrichten häufen, kann es hilfreich sein, einmal tief Luft zu holen und innezuhalten. Dadurch entsteht eine Situation, in der sich gut Zwischenbilanz ziehen lässt. Meistens und sicher auch für die meisten Menschen im Bergischen Land bricht sich dann die Erkenntnis Bahn, dass das Glas halb voll ist, nicht halb leer. Und es erneuert sich die Gewissheit, dass Schlechtes sich ändern lässt. Das freilich geschieht nicht von allein, es fordert Veränderungswillen, Disziplin, die Bereitschaft, Komfortzonen zu verlassen, Konzepte sowie eindeutig definierte Prozesse. Und ein bisschen Risiko ist auch immer dabei. Unternehmerinnen und Unternehmer wissen das, Politik und Verwaltung vor allem in Wuppertal, sind gerade dabei, sich mit dem Gedanken zu beschäftigen, das unter Umständen doch noch einmal neu lernen zu wollen. Viel Erfolg!
Die das längst wissen und erkannt haben, dass nichts ewig bleibt, wie es ist, und dass Erfolg immer wieder neu erkämpft werden muss, präsentieren sich heute noch in der Elberfelder Innenstadt. Unternehmen aus der Region beteiligen sich an der Bergischen Expo. Sie alle sind auf der Suche nach Personal, nach Menschen, die sich mit ihnen auf den Weg in die Zukunft machen wollen. Dass sie an diese gute Zukunft glauben, beweisen sie durch ihre Loyalität zum Bergischen Land. Viele der Firmen gehören seit Generationen zum Wirtschaftsleben in Remscheid, Solingen und Wuppertal. Zahllose mittelständische Betriebe haben immer wieder bewiesen, dass es möglich ist, aus Krisen gestärkt hervorzugehen. Sie waren und sind in der Lage, sich neu zu erfinden, Talsohlen zu durchschreiten, weil sie wissen, dass sie neue Höhen erreichen.
Das ist der Geist des Bergischen Unternehmertums. Das ist der Geist, an dem sich eine Region orientieren kann, die viel zu oft und vollkommen unbegründet in Sack und Asche geht. Die Chance, sich dessen zu vergewissern, bietet die Bergische Expo auch jenen, die keine Arbeitsstelle suchen, die vielleicht sogar längst im Ruhestand sind und sich ob der Zustände vor allem im Elberfelder Zentrum bisweilen fragen, ob sie noch in der richtigen Stadt leben. Die Antwort lautet: ja, trotzdem, trotz des teils unglücklichen, teils unprofessionellen Gebarens mancher Akteure in Politik und Verwaltung. Wuppertal kann viel mehr, das Bergische Land kann noch mehr. Das zeigen die Firmen, die sich auf der Expo am Döppersberg sowie auf dem Neumarkt einer hoffentlich sehr interessierten Öffentlichkeit präsentieren.
Und vielleicht gelingt es ja tatsächlich, den einen oder anderen jungen, gut ausgebildeten Menschen für eine berufliche Zukunft im Bergischen Land zu gewinnen. An Gira, Vorwerk, Stahlwille, an TKM, Storch, Vaillant, an Erfurt und Sohn, an EDE, Knipex, Fourtexx, an Coroplast, A. Mannesmann, Karl Deutsch, Fahren Herold und den Dutzenden anderer Aussteller wird das ganz bestimmt nicht scheitern.
Die Bergische Expo ist nicht einfach nur eine Jobbörse. Sie ist auch eine Leistungsschau des Städtedreiecks. Die wirtschaftliche Wucht und Qualität der Aussteller lässt auch in den aktuell schwierigen Zeiten leicht erahnen, was noch alles möglich sein kann, wenn Wirtschaft, Politik und Stadtverwaltungen sich verbinden und sich auf gemeinsame Ziele verständigen. Gelingt das, dann ist das Glas im Bergischen Land bald schon nicht mehr nur halb voll, sondern ganz.