Auszeichnung Wuppertal kürt die ältesten Wärmepumpen

Wuppertal · Bärbel und Jochen Janz setzen bereits seit 2006 auf erneuerbare Energien.

Das Ehepaar Jochen und Bärbel Janz gewährt Einblicke in ihren Keller: Hier steht Wuppertals älteste Wärmepumpe.

Foto: Taro Kataoka

Im Jahr 2006 – zu einer Zeit, als die Wärmepumpe noch nicht der Standard war – entschied sich das Ehepaar Bärbel und Jochen Janz, ihr Haus mit einer Erdwärmepumpe zu beheizen. Damit gewinnen sie den ersten Preis für „Wuppertals älteste Wärmepumpe“. Der Wettbewerb zeigt, dass einige Wuppertaler schon lange vor der breiten Diskussion um das Heizungsgesetz auf erneuerbare Energien setzen.

„Wie ein VW läuft die Wärmepumpe“, resümiert das Paar stolz. Seitdem sorgt die unter ihrem Garten verlegte Sonde für konstant angenehme Temperaturen und warmes Wasser. „Damals haben wir 2000 Euro mehr als für eine normale Heizung ausgegeben, heute würde die Installation der gesamten Technik 30 000 bis 40 000 Euro kosten“, erklärt Bärbel Janz.

Bereits 2024 riefen das Ressort „Klima und Nachhaltigkeit“ der Stadt und die Verbraucherzentrale NRW zum Wettbewerb auf, um die frühesten Anwender dieser Technologie zu feiern. „Es gibt immer noch viel Skepsis gegenüber Wärmepumpen, aber die Erfahrungen unserer Teilnehmer zeigen, wie nachhaltig und effizient sie wirklich ist. Dieser Wettbewerb soll auch Vertrauen in Wärmepumpen schaffen“, erhofft sich Katrin Linthorst, Dezernentin für Klima- und Umweltschutz der Stadt Wuppertal. Angesichts der politischen Diskussionen rund um das Heizungsgesetz haben viele Bürger Zweifel an Wärmepumpen.

Energieberater der Verbraucherzentrale NRW Stefan Bürk, der den Wettbewerb unterstützte, meint: „Wärmepumpen sind ein großes Thema. Vor fast 20 Jahren war es das noch nicht, als die Familie Janz diese hier installiert hat. Da hat man sich das noch gut überlegt, weil der Standard beim Hausbau damals Gasheizung war.“

Doch nicht nur die Janz-Familie ist Vorreiter in Sachen nachhaltiger Heiztechnik. Auch Bettina Bornfeld erinnerte sich noch gut an das turbulente Erlebnis, als beim Bohren der Löcher für ihre Erdwärmepumpe eine Wasserader getroffen wurde und eine große Fontäne aus dem Boden schoss. Trotz dieser Herausforderung setzt Bornfeld auf die Vorteile ihrer Wärmepumpe: „Sie liefert uns nicht nur konstant Wärme, sondern nutzt auch Solarenergie zur Warmwasseraufbereitung. Einen Schornstein brauchen wir seitdem nicht mehr“, sagt sie.

Eine positive Bilanz ziehen ausnahmslos alle Wettbewerbsteilnehmer. So wird beispielsweise das Mehrfamilienhaus von Johannes Vahnenbruck aus dem Jahr 2007 zuverlässig mit einer Erdwärmepumpe beheizt. Bei einem jährlichen Stromverbrauch von 8500 Kilowattstunden sind die Betriebskosten für die Wärmepumpe deutlich günstiger als mit einer Gasheizung.

Doch nicht nur Erdwärmepumpen sind in Wuppertal auf dem Vormarsch. Claudia Blind zum Beispiel nutzt eine Luftwärmepumpe, die die Außenluft für die Heizung nutzt und sogar an heißen Sommertagen den Fußboden kühlt – ein willkommenes Plus an Komfort. „Solche Lösungen sind besonders heute beliebt, da die Installation weniger aufwendig ist und keine tiefen Bohrungen erforderlich sind“, weiß Energieberater Bürk.

Trotz aller positiven Erfahrungen gibt es bei Wärmepumpen auch Herausforderungen. So berichteten einige Teilnehmer von Reparaturen nach Jahren der Nutzung – etwa ein defektes Umschaltventil oder ein verstopfter Wärmetauscher. Doch für die meisten bleibt die Technik ein zuverlässiger Partner. „Für eine eingesetzte Kilowattstunde Energie bekomme ich vier Kilowattstunden Heizleistung – da relativiert sich die hohe Anfangsinvestition schnell“, meint Jürgen Laakmann, ein weiterer Teilnehmer des Wettbewerbs.