Bus Tilda Mobile Beratung gegen Gewalt an Frauen in Wuppertal

Wuppertal · Hilfesuchenden wird im Bus Tilda eine Anlaufstelle und ein Schutzraum geboten.

Beratung im Bus Tilda (v.l.): Cathrin Kriewen, Carolin Brüggemann, Ulrike Schmidt, Gisela Heidelberg-Leske und Ilse Dittmar.

Foto: Anna Schwartz/ANNA SCHWARTZ

Ein bunt bemalter und einladend eingerichteter Bus, getauft auf den Namen Tilda, soll gewaltbetroffenen Frauen in Wuppertal regelmäßig einen Ort der Sicherheit und der Beratung bieten. Die Frauenberatung Wuppertal hat mit Unterstützung des Fördervereins ihr Beratungsangebot erweitert, indem sie die Wege für nicht mobile Frauen erleichtert und eine generell leichtere Zugänglichkeit zu einer Beratungsstelle anbietet. Jetzt fand der erste Stadtteiltermin auf dem Gelände der Färberei in Oberbarmen statt.

Abgelegene Stadtteile besser erreichen

„Ab jetzt sind wir viermal im Jahr in vier Himmelsrichtungen in Wuppertal unterwegs“, sagt Cathrin Kriewen, die gemeinsam mit Carolin Brüggemann und Ulrike Schmidt von der Frauenberatung vor Ort ist. Durch das Konzept sollen auch abgelegene Stadtteile besser erreicht werden. Außerhalb der vier Termine ist das Beratungsteam mit seinem Bus Tilda aber auch bei Events wie dem CSD anzutreffen oder steht zeitweise vor der Bergischen VHS oder Werkstatt-Einrichtungen, unter anderem von der Lebenshilfe.

„Wir möchten Öffentlichkeitsarbeit betreiben und Beratung anbieten. Bisher sind wir mit unserem bunten Auftritt auch gut angekommen, der Bus ist einfach ein Hingucker“, sagt Carolin Brüggemann. Ihre mobile Einrichtung sei zudem barrierefrei – durch ausfahrbare Schienen könne Rollstuhlfahrerinnen das Beratungsangebot in derselben sicheren Atmosphäre im Inneren des Busses geboten werden. Das Tilda-Mobil wurde von den Mitarbeiterinnen der Frauenberatung gemeinsam mit einem Schreiner und einer Illustratorin selbst gestaltet. „Es war uns wichtig, einen gemütlichen, einladenden und zeitlosen Innenraum zu schaffen, in dem sich die Besucherinnen wohlfühlen können“, erklärt Carolin Brüggemann. Von innen solle nach außen geschaut werden können, aber nicht umgekehrt – so würde zusätzlich für ein sicheres Gefühl bei den Frauen gesorgt werden.

Eine Hoffnung der Beraterinnen sei es, nicht nur „mehr, sondern vor allem andere Frauen“ zu erreichen, fügt Brüggemann hinzu. Der offizielle Standort der Frauenberatung sei für manche sehr viel schwerer aufzusuchen. Gerade Frauen, die unter dem Einfluss von digitaler Gewalt leiden und überwacht werden, wäre es so möglich, zwischendurch oder nach einem Einkauf spontan an dem Beratungsmobil vorbeizugehen, ohne dass es direkt auffiele. „Und natürlich wollen wir auch Personen erreichen, die sich im nahen Umfeld betroffener Frauen befinden. Angehörige oder Bekannte, die für eine Betroffene sprechen und unsere Beratung aufsuchen, sind ebenso jederzeit willkommen.“

Der nächste Termin der mobilen Beratungsstelle ist der 13. Juni. Am Café Hutmacher an der Nordbahntrasse können Hilfesuchende von 10 bis 12 Uhr vorbeikommen.