Tourismus Wuppertal wartet auf die neuen Hotels in der Innenstadt

Zentrum · Nachgehakt Das 99 Hotel öffnet erst am 1. Juli. Deutlich länger wird es beim Postboutique Hotel dauern.

Anke Hartmann hat gemeinsam mit einer Design-Agentur die Innengestaltung des Hotels übernommen. Gemeinsam mit dem Hoteldirektor Jörg Marohn zeigt sie mögliche Tapetenmuster.

Foto: Fischer, Andreas H503840

. Hotelboom in Elberfeld — davon war in den letzten Jahren des Öfteren die Rede, weil diverse Neubauprojekte in der City anstanden. Zu den bereits bestehenden Häusern wie Ibis, Intercity & Co. gesellten sich bereits das B&B Hotel am Wunderbau und das Holiday Inn Express am Standort des ehemaligen Rinke-Hauses. Zwei weitere Eröffnungen lassen aber noch auf sich warten: In der ehemaligen Dresdner Bank am Kasinokreisel wird ebenso noch gearbeitet wie am Platz am Kolk im alten Postgebäude.

Gut zwei Monate sei man im Verzug, sagt Rainer Schillings von der Centro Hotel Gruppe. Die steht hinter der Marke 99 Hotel, das nun offiziell  am 1. Juli an der Neumarktstraße seine Gäste begrüßen will. Ursprünglich sollte es schon Ende April losgehen. Woran liegt die Verzögerung? „Im wesentlichen daran, dass die Möbel nicht rechtzeitig geliefert werden konnten“, sagt Schillings. Der Bau an sich sei bereits sehr weit fortgeschritten.

Die Centro Hotel Gruppe mit Sitz in Hamburg betreibt deutschlandweit und im benachbarten Ausland rund 80 Hotels unter vier Marken. 99 Hotel ist die jüngste. Und trotz der Verzögerung am Kasinokreisel und der Tatsache, dass in Heidelberg bereits seit kurzem ein Betrieb der Kette läuft, soll der offizielle Marken-Launch auf jeden Fall in Wuppertal stattfinden. „Aber erst im September. Wir wollen dem Hotel hier die Zeit geben, sich zu entwicklen“, sagt Schillings, der die Bedeutung des Standortes hervorhebt.

Das 99 Hotel, das mit „3+ Sterne“ kategorisiert wird und zufällig auch genau 99 Zimmer hat soll „ein Hotel für die Sinne werden“, wie Schillings beim Rundgang mit der WZ im Februar betonte. „Eine Oase in der Stadt.“ Markenzeichen: Ein Papagei und ein gelbes Klavier — und viel Natur-Optik. Dass sich die Eröffnung nun noch etwas hinziehe, sei kein Problem. Andere Projekte der Centro Group seien schneller fertig geworden, andere dauerten noch deutlich länger. „Das ist nun mal so.“

Umbau des Postboutique Hotels zieht sich hin

Nicht ganz so entspannt sieht Arnt Vesper die Situation am Platz am Kolk. Eigentlich wollte er dort schon längst das Postboutique Hotel eröffnen. Von Anfang 2018 war mal die Rede. Aktuell hält sich Vesper, der in Sprockhövel bekanntlich auch ein Golfhotel betreibt, mit Prognosen aber zurück. Der Grund: Der Eigentümer des Immobilienkomplexes in Elberfeld, der früher der Post gehörte, kommt mit dem Umbau nicht hinterher. „Wir könnten eigentlich direkt loslegen“, sagt Vesper, der für den eigenen Innenausbau mit gut drei Monaten rechnet. Vorher muss der Gebäudeteil allerdings noch übergeben werden. Den letzten Termin, Ende Mai, musste die Cosimo GmbH aus Duisburg, der Eigentümer des ehemaligen Postgebäudes, nun erneut nach hinten verschieben.

Aktuell sei der 30. September dieses Jahres angepeilt, sagt Achim Pelzer, Leiter Property Management bei der Cosimo. Ein Problem, das sich durch die Sanierung des denkmalgeschützten Bereichs der Immobilie zieht: der Brandschutz. Man habe sich das anfangs einfacher vorgestellt. „Wir mussten jetzt aber ein neues Konzept erarbeiten“, sagt Pelzer. Dafür ist ein Nachtrag zum ursprünglichen Bauantrag notwendig. Eine Verzögerung, die die Cosimo klar auf ihre Kappe nehme.

Bitter für Vesper, der ursprünglich kurz nach dem B & B eröffnet hätte und damit einer der „Ersten“ unter den neuen Betrieben gewesen wäre. Bitter aber auch für die Mitarbeiter und den neuen Hotelmanager. Der langfristige Mietvertrag, der erst nach der Übergabe des Gebäudes in Kraft tritt, enthalte allerdings auch Vereinbarungen über mögliche Regressansprüche infolge der Verzögerung, so Vesper. Er ist aber überzeugt, dass die Kunden, die bereits für Zimmer nachgefragt hatten und vertröstet werden mussten, dem neuen Hotel die Treue halten. Von den Firmen, die bereits Verträge über eine Kooperation abgeschlossen haben, wäre noch keiner abgesprungen, so Vesper.

Denn das Postboutique Hotel werde für Wuppertal etwas Einmaliges, betont der Hotelier. Ein Stil, orientiert an dem der 20er/30er Jahre, der Entstehungszeit des Hauses. Mit vielen Elementen, die auf die ursprüngliche Nutzung hinweisen. Hinter dem Konzept steht Ehefrau Anke Hartmann, die bereits vor zwei Jahren das Interieur geplant hatte. Mit viel Retro, individuellen Möbeln und Chic.