Kochsendung Wuppertaler gelingt mit Kürbis-Menü das perfekte Dinner
Ronsdorf · Hobbykoch und Erzieher Sven Hufschmidt (36) holte bei der Kochsendung „Das perfekte Dinner“ im Bergischen Land die meisten Punkte. Im WZ-Gespräch berichtet der Zweifach-Papa von den Dreharbeiten und seiner Leidenschaft fürs Kochen.
Es war ein spontaner Entschluss, als Sven Hufschmidt vor beinahe drei Jahren seine Bewerbung für die Kochsendung ‚Das perfekte Dinner’, die auf dem Privatsender VOX ausgestrahlt wird, abschickte. „Ich saß mit meiner Frau auf der Couch, wir haben zusammen die Sendung geschaut, wie wir es immer mal wieder tun“, erzählt er. An dem Abend fasste er sich aber ein Herz und sagte: „Ich bewerbe mich da jetzt!“ Sven Hufschmidt und seine Frau kochen beide gerne. Ihre großen Küchenfenster gehen in Ronsdorf zur Straße raus. „Die Nachbarn müssen denken, dass wir nur am Kochen sind“, sagt der 36-jährige Zweifach-Papa und lacht.
Es dauerte eine Weile, bis sich das Produktionsteam Ende September 2020 bei Sven Hufschmidt meldete, als eine Sendereihe im Bergischen Land geplant war. Beim ‚Perfekten Dinner’ nehmen in einer Woche immer fünf Kandidaten aus einer Stadt oder Region teil, jeden Abend wird bei jemand anderem von ihnen zu Hause gegessen, im Anschluss das kredenzte Drei-Gänge-Menü bewertet. Gewinner des Wettbewerbs ist derjenige, der summiert von allen Kandidaten die höchste Punktzahl erhält. Wer wie viele Punkte bekommen hat, erfahren die Teilnehmer erst am letzten Abend.
3-Gänge-Kürbis-Menü erzielte 33 von 40 möglichen Punkten
Sven Hufschmidt, einziger Kandidat aus Wuppertal, gewann die Kochwoche mit 33 Punkten. Die Sendung aus dem Bergischen Land flimmerte erst kürzlich über die Mattscheiben. „Ich habe damit ehrlich nicht gerechnet“, so der 36-Jährige, der schon als Kind gerne mit seinen Eltern zusammen gekocht hat. Den Umschlag mit den Punkten hat er sich eingerahmt, wie er lächelnd verrät.
Bei seinem Gewinnermenü drehte sich alles um den Kürbis: Als Vorspeise gab es fruchtige Kürbissuppe, als Hauptspeise servierte Sven Hufschmidt Rinderfilet mit Kürbiskernkruste und zum Nachtisch verwöhnte Kürbiskuchen mit selbstgemachtem Kürbiskernöleis die Gaumen der Gäste. „Mir war es wichtig, saisonal zu kochen und einen roten Faden im Menü zu haben“, erklärt der Hobbykoch seine Speisenauswahl; gedreht wurde bei ihm zu Hause im November vergangenen Jahres. „Außerdem essen wir in der Familie alle gerne Kürbis“, so der Familienvater im WZ-Gespräch.
Bei dem Menü bestand allerdings auch das große Risiko, auf die Nase zu fallen, falls einem Kandidaten das Fruchtgemüse an sich nicht gemundet hätte, wie er zugibt. Doch Sven Hufschmidt hatte Glück. Mit den vier anderen Kandidaten hat der gebürtige Cronenberger, der vor acht Jahren der Liebe wegen nach Ronsdorf gezogen ist, heute noch Kontakt. „Im Laufe der Woche wachsen einem die Menschen ans Herz“, sagt er.
Ein Drehtag dauert von morgens bis spät in die Nacht
Ein Drehtag vom ‚Perfekten Dinner’ beginnt schon morgens und dauert bis spät in die Nacht. „Um 9 Uhr standen ein Kameramann, ein Tontechniker und ein Interviewer vor meiner Tür“, erzählt Sven Hufschmidt. Dann fange man an, sein Dinner vorzubereiten, es werde nichts vorgeschrieben.
Am späten Nachmittag wechselt das Team, der größere Drehtrupp rückt an. „Ich hatte mit den Kandidaten rund 15 Leute bei mir im Haus“, sagt der Hobbykoch. Gedreht werde im Schnitt bis 1 Uhr nachts. Nervös vor den Kameras war Sven Hufschmidt nicht. „Die konnte ich ausblenden. Keiner von uns war auf die Kameras fixiert.“
Unter anderem Frau und Schwägerin waren Testesser
Den Ablauf seines Menüs hat er vorher mehrmals zu Hause geübt, unter anderem seine Frau und seine Schwägerin fungierten dabei als Geschmackstester. „Das Rinderfilet habe ich nicht so oft gekocht, da ist der Preis für das Fleisch doch sehr hoch“, sagt er.
In der Drehwoche habe seine Frau ihm den Rücken freigehalten, sich alleine um die zwei- und sechsjährigen Kinder sowie den Hund gekümmert und das Haus saubergemacht, sodass er sich voll und ganz aufs Kochen konzentrieren konnte. „Ohne sie hätte das alles nicht geklappt“, sagt er, wobei er seiner besseren Hälfte einen liebevollen Blick zuwirft.
Hufschmidt kocht mit jungen Menschen zusammen in der Wohngruppe
Sven Hufschmidt ist gelernter Tischler. Als er dieser Tätigkeit nicht mehr nachgehen wollte, absolvierte er eine Ausbildung zum Erzieher. „Ich liebe die Vielseitigkeit in dem Beruf“, schwärmt der Ronsdorfer.
Gemeinsam mit den neun Kindern im Alter von sechs bis 14 Jahren, die sich derzeit in der Wohngruppe in Katernberg in seiner Obhut befinden, greift er am Wochenende, wenn die Hauswirtschaftskraft frei hat, auch gerne zu Kochlöffel, Topf und Bratpfanne. „Sie lernen neue Produkte kennen und wie man sie zubereiten kann“, erklärt er zufrieden.
Steffen Henssler und Tim Mälzer als Vorbilder in der Küche
Die Erfahrungen, die Sven Hufschmidt beim ‚Perfekten Dinner’ gemacht hat, weiß er wertzuschätzen. „Ich hätte es bereut, wenn ich nicht teilgenommen hätte“, führt er aus. Dennoch würde er nicht wieder im Fernsehen auftreten wollen. „Es sei denn, Steffen Henssler oder Tim Mälzer rufen an. Für die beiden binde ich mir meine Kochschürze noch einmal um“, sagt er und lächelt.