Wuppertal Wuppertaler Immobilien: Nachfrage und Preise steigen

Kapitalanleger treffen auf ein immer knapper werdendes Angebot im Stadtgebiet. Sogar Schrottimmobilien werden gekauft.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Handwerker und Bauunternehmer haben gut zu tun dieser Tage. Überall im Stadtgebiet sind Häuser eingerüstet, werden Gebäude saniert, mit neuem Anstrich oder neuer Fassadengestaltung versehen — eine Folge reger Investition in Wuppertaler Immobilien.

Die sind gefragter denn je, und das Angebot wird knapper, wie vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Wuppertal zu erfahren ist.

„Das Angebot hinkt der Nachfrage hinterher“, sagt Holger Wanzke, Vorsitzender des Gutachterausschusses. Und der Trend geht offenbar weiter. Zwar werden die aktuellen Daten für das erste Halbjahr 2017 derzeit noch gesammelt und ausgewertet, doch könnten die Zahlen des vergangenen Jahres womöglich noch getoppt werden. „2016 wurden mehr Kaufverträge als im Vorjahr abgeschlossen“, berichtet der Gutachterausschuss.

So stieg die Anzahl der verkauften Immobilien und Zwangsversteigerungen um zwölf Prozent auf 3550 Fälle. Der Geldumsatz erreichte einen Höchststand seit 2008: 763 Millionen Euro wurden umgesetzt, 14 Prozent mehr als 2015.

Dieselbe Preistendenz zeigt sich auch bei Eigentumswohnungen. In diesem Segment ist vor allem der Umsatz an teuren Eigentumswohnungen gestiegen. Insgesamt beträgt der Preisanstieg rund vier Prozent. Der Durchschnittspreis für einen Quadratmeter Eigentumswohnung stieg auf 1120 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Vor allem für sehr kleine und alte Wohnungen wurden im Durchschnitt acht Prozent mehr gezahlt als im Vorjahr.

Selbst Schrottimmobilien, die früher als unverkäuflich galten, werden genommen, berichtet Wanzke.

Alles in allem sei Wuppertal immer noch ein vergleichsweise günstiger Markt, sagt Birger Eisenberg vom gleichnamigen Wuppertaler Immobilienunternehmen, gerade im Vergleich zu den den benachbarten Großstädten. „Unser Preisgefüge hier steigt ja nicht überproportional im Vergleich zu diesen Märkten.“ Was „sicher den größten Effekt“ habe, das sei die „sehr geringe Zahl von Objekten, die überhaupt in den Verkauf gelangen“. Käufer hätten nur wenig Auswahl, „und sie müssen sehr rasch eine Entscheidung treffen — sonst ist das Objekt weg“. Viele Eigentümer, die eigentlich gern verkaufen würden, verzichteten in Ermangelung von Möglichkeiten zur alternativen Geldanlage auf eine Veräußerung. Wer sich dennoch entschließt, seine Immobilie in guter Lage anzubieten, „der testet erstmal einen strammen Preis — und oftmals funktioniert es“, so die Erfahrung der Makler.

Die Folge sind teils enorme Preisunterschiede zwischen Haus- und Wohnungsangeboten beispielsweise in Cronenberg, Vohwinkel oder den Zentren Elberfelds und Barmens mit Eigentumswohnungen zum Preis von 300 000 Euro oder mehr im Vergleich zu erheblich günstigeren Immobilienofferten entlang der Talachse. Mehr zum Thema: “ S. 14