Nachruf Wuppertaler Künstler Ismail Çoban gestorben
Wuppertal · Der international renommierte Wuppertaler Maler und Bildhauer İsmail Çoban ist tot. In einem Nachruf verneigt sich das KulturForum vor seinem großen Lebenswerk.
Der international renommierte Wuppertaler Maler und Bildhauer İsmail Çoban ist tot. Er starb Anfang November nach langer schwerer Krankheit in einem Hospiz. In einem Nachruf verneigt sich das KulturForum vor seinem großen Lebenswerk. Der anerkannte Künstler und gesellschaftspolitisch engagierte Mitbürger hatte sich stets um die Annäherung der Kulturen bemüht.
Ismail Çoban wurde 1945 in der Türkei geboren, war ausgebildeter Schneider und Volksschullehrer und hatte angewandte Kunst studiert. 1969 verließ er sein Heimatland, weil er an der 68er Protestbewegung in der Türkei als Fotograf und Journalist aktiv beteiligt war. Seit 1987 lebte er in Cronenberg. Zuletzt hatte er große finanzielle Probleme, sein Einfamilienhaus samt Ausstellungs- und Ateliergebäude wurden zwangsversteigert. Im Juni war deshalb ein Solidaritätsverkauf seiner Kunst. organisiert worden.
In seinen Bildern und Skulpturen erzählte Çoban Mythen und Geschichten der Türkei, er beschäftigte sich mit den Themen Begegnung und Verständigung. 2006 gründete er die Ismail Çoban-Stiftung, die sich um Austausch und Verständigung von Menschen verschiedener Herkunft kümmert und insbesondere junge Künstler fördert. Der mehrfach ausgezeichnete Künstler bestritt über 300 internationale Ausstellungen weltweit. Er gehörte zu den herausragenden Künstler-Persönlichkeiten unter den im deutschen Exil lebenden Oppositionellen aus der Türkei. Çoban hatte eine Frau und drei erwachsene Kinder. mws