Grundschule Rudolfstraße Wuppertaler Schüler protestieren wegen Sport
Wuppertal · Eingeschränkte Übungsmöglichkeiten an der Grundschule Rudolfstraße. Doch die Schulleiterin hat gute Nachrichten.
Bis 9.30 Uhr am Donnerstag stellte sich die Situation für den Schulsport an der Gemeinschafts-Grundschule Rudolfstraße ähnlich trübe dar wie das Wetter mit Fröstel-Temperaturen um den Gefrierpunkt bei leichtem Schneefall. Doch danach herrschten auf dem Schulhof hoffnungsvolle Frühlingstemperaturen im Stimmungsbild der „Protestgemeinde“. Denn Schulleiterin Ute Kuhlmann hatte gute Nachrichten mitgebracht.
Problematische
Sportsituation für die Schüler
Unter Leitung der Sportlehrerin Tina Mohri war für 9 Uhr eine Aktion vorgesehen, bei der die Grundschulkinder mit selbsthergestellten Plakaten darauf aufmerksam machen wollten, dass sich ihre problematische Sport-Situation (keine eigene Turnhalle, deshalb langer Fußweg zur Turnhalle Eichenstraße, keine Möglichkeit, den seit Jahren unbenutzten und gesperrten Sportplatz Rudolfstraße zu nutzen) demnächst noch weiter verschärfen sollte. Es sollte nämlich im kommenden Schuljahr noch eine weitere Grundschulklasse dazu kommen, was bedeuten würde, dass das Fußballfeld auf dem Schulhof ebenso verschwinden und der Basketballkorb abgebaut werden sollte, weil dort ein Lern-Container errichtet wird.
„Mehr Schulkinder, noch weniger Platz. Für diese weitere Klasse wäre auch keine Turnhallenzeit vorhanden gewesen“, fügte Tina Mohri hinzu und verwies darauf, dass die durch den Schulsport erreichbaren Ziele Förderung der Gesundheit, soziales Miteinander, Bewegung und Sport als Erfolgskomponente jeden Lernens gefährdet seien.
Bei der Protestaktion, bei der die Kinder dem Thema entsprechende Texte vortrugen, waren zahlreiche Eltern dabei und unterstrichen durch ein Schild „Eltern-Support-Schulsport“, dass sie mit ihrem Nachwuchs einer Meinung waren, der Parolen wie „Sport ohne Halle ist wie ein Garten ohne Blumen“ oder „Unser Sport bleibt da, das ist doch sonnenklar“ in die Luft reckten. Außerdem wurde darauf aufmerksam gemacht, dass die Kinder der Grundschule bei regionalen Schulwettkämpfen nicht von vornherein als Verlierer an den Start gehen wollten, weil sie keine Gelegenheit hätten, sich sportlich entsprechend vorzubereiten.
Was das Laufen angeht, so behalfen sich Sportlehrerinnen wie Tina Mohri oder Bettina Kuberka zusammen mit den Schulkindern auf der Nordbahntrasse. Spurts und die Möglichkeit, Weitwurf zu üben, wären auch auf dem Sportplatz Rudolfstraße möglich gewesen. Doch die bis vor ein paar Jahren durch den Betriebssport genutzte Anlage liegt seit langer Zeit brach, und man kann beobachten, wie sich die Natur das Fußballfeld zurückholt. Gerade für den Sport der Grundschule ein ideales Betätigungsfeld. „Anlage gesperrt“ steht am vergitterten Eingang, und wie man hörte, sollen die sanitären Anlagen dringend reparaturbedürftig sein.
Alles in allem also eine aussichtslose Situation für den Sportunterricht an der Grundschule? So sah es aus, bis Schulleiterin Jutta Kuhlmann Mikrofon und Wort ergriff und als Überbringerin aktueller froher Botschaften auf den Plan trat. „Nach Rücksprache mit dem Schulträger, der Stadt Wuppertal, und Gesprächen mit dem Johannes-Rau-Gymnasium, das ja im Moment auf der Hardt beheimatet ist, können wir demnächst auch in deren Turnhalle Übungszeiten bekommen“, verkündete sie. Und als der Beifall für die gute Nachricht verklungen war, gab es die nächste positive Botschaft: „Dank guter Kontakte zum Sportamt kann ich mitteilen, dass die Sanierungsarbeiten auf dem Sportplatz hier nebenan in Angriff genommen werden, sodass wir den auch wohl schon nach den Osterferien nutzen können.“
Allgemeine Freude im Umkreis auf dem Schulhof und natürlich auch bei der Initiatorin der inhaltsreichen Morgenstunde auf dem Schulhof Tina Mohri, die anlässlich des Happy-Ends gestand: „Das habe ich auch erst ganz aktuell erfahren und bin froh, dass sich die Lage derartig verbessern wird.“