Stadtplanung Entwicklung am Wuppertaler Stadion: Rat entscheidet über Parkhäuser

Wuppertal · Der Beschluss wäre eine wichtige Weichenstellung für die Entwicklung am Stadion. Der Umbau des Stadions am Zoo wird vom Wuppertaler SV als eine der Säulen angesehen, auf denen die Zukunft des Vereins aufgebaut werden soll.

Neben dem Stadion könnten zwei Parkhäuser entstehen.

Foto: WZ/Peter Sondermann/www.city-luftbilder.de

Eine wichtige Entscheidung steht für die letzte Sitzung des Stadtrats vor der Sommerpause an: Die Politiker werden über einen Grundsatzbeschluss zum Stadionprojekt und zu den Planungen für Parkhäuser am Boettinger Weg und am Sonnborner Ufer abstimmen. Die Zustimmung des Stadtrates ist die Voraussetzung dafür, dass die nächsten Planungsschritte für das Stadionprojekt der Küpper-Gruppe eingeleitet werden.

Der Umbau des Stadions am Zoo wird vom Wuppertaler SV als eine der Säulen angesehen, auf denen die Zukunft des Vereins aufgebaut werden soll. Wegen der Finanzkrise des Vereins war das Thema in den vergangenen Monaten in den Hintergrund gerückt.

„Wir sind in enger Abstimmung mit der Stadt und in Gesprächen mit dem Zooverein, der Technischen Akademie und dem Sonnborner Bürgerverein“, sagt Thilo Küpper, der im vergangenen Jahr konkrete Pläne zur Modernisierung des Stadions am Zoo und für eine multifunktionale Nutzung vorgestellt hatte. Eine entscheidende Rolle in der Planung kommt zwei Parkhäusern zu, die nach Plan der Küpper-Brüder am Boettinger Weg und auf einer bisher als Parkplatz genutzten Fläche am Sonnborner Ufer gebaut werden sollen.

„Dem Bau der Parkhäuser müssen dann aber weitere Schritte folgen. Der Stadtrat wird nicht die Katze im Sack kaufen. Die Ratsmitglieder werden dem Verkauf des Grundstücks am Boettinger Weg oder einem Erbpachtvertrag nicht zustimmen, sollte nicht sichergestellt sein, dass nach dem Bau des Parkhauses weitere Verbesserungen für das Stadion am Zoo folgen“, so Johannes Slawig. Den Umbau der Gegengerade will das Gebäudemanagement der Stadt wie einst 2004 den Bau der Kopftribünen hinter den Toren mit Arbeitskräften des zweiten Arbeitsmarktes bewerkstelligen.

Anwohner hoffen auf Verbesserung für ihr Quartier

Der Grundsatzbeschluss eröffne die Möglichkeit, weitergehende Fragen zur Verkehrssituation im Zooviertel zu untersuchen, so Johannes Slawig. Erst wenn die entsprechenden Gutachten erarbeitet seien, könne über den Durchführungsbeschluss nachgedacht werden.

Thilo Küpper geht davon aus, dass insgesamt drei Bebauungspläne offengelegt werden. Im Planungsverfahren kann dann jeder Bürger Bedenken und Anregungen geltend machen. „Neben der Verkehrssituation muss der Denkmalschutz berücksichtigt werden, das Parkhaus muss von seiner Ästhetik ins Zooviertel passen. Außerdem muss beachtet werden, dass am Boettinger Weg die Talstation für eine Seilbahn zur Königshöhe entstehen könnte“, sagt Thilo Küpper. Die Seilbahn ist eine der Ideen, die in Zusammenhang mit den Plänen der Stadt für eine Bundesgartenschau 2031 geprüft werden sollen. Das zweite Parkhaus am Sonnborner Ufer sei als Ergänzung zum Boettinger Weg erforderlich, so Küpper.

Bruno Hensel, Vorsitzender des Wuppertaler Zoovereins, würde begrüßen, wenn die Parkhäuser gebaut würden. Er geht nicht davon aus, dass gebührenpflichtiges Parken Besucher vom Zoobesuch abhalten würde. „Im Vergleich zu anderen Zoos muss man sich vielmehr wundern, dass bei uns das Parken am Zoo bisher kostenfrei ist. Auf das Auto können nicht alle Besucher verzichten. Nicht alle Familien mit Kindern und Kinderwagen können mit der Schwebebahn anreisen“, so Bruno Hensel. Voraussetzung für das Projekt sei allerdings ein schlüssiges Verkehrs- und Parkraumbewirtschaftungskonzept für das Zooviertel.

Auf die Regelung des sogenannten „ruhenden Verkehr“ warten die Anwohner des Zooviertels schon seit Jahrzehnten. Ihr Protest richtet sich gegen den Parkplatzsuchverkehr im Viertel, wenn Tausende den Zoo besuchen und gleichzeitig der WSV ein Heimspiel austrägt. Vor Jahren führten die Anwohner Prozesse gegen die Stadt und setzten ein Veranstaltungsverbot in den Abendstunden durch. Stadt und Anwohner einigten sich auf temporäre Maßnahmen wie die zeitweilige Sperrung des Zooviertels für den Durchgangsverkehr bei besonders gut besuchten Spielen des WSV. Von dieser Regelung musste in den vergangenen Jahren aber nur noch relativ selten Gebrauch gemacht werden, denn im Regionalliga-Alltag sind große Fußballfeste leider Mangelware. Nun ruhen im Verein auf den Stadionplänen große Hoffnungen für eine bessere Zukunft.