An der Nordbahntrasse Wuppertaler Studentinnen organisieren Achtsamkeits-Festival

Mirke. · Beim GAP-Festival am 24. August gibt es verschiedene Workshops und Programmpunkte rund um das Thema mentale Gesundheit.

Auf der Dachterasse des Living Labs an der Nordbahntrasse finden diverse Workshops des GAP-Festivals statt.

Foto: Andreas Fischer

Stärken, Ressourcen und Grenzen entdecken. Eine Pause von den vorherrschenden Konflikten in der Welt schaffen. Das ist das Ziel des Gather and Pause Festivals (GAP-Festival) am Samstag, 24. August, an der Nordbahntrasse. Die Organisatorinnen Annika Bertram und Rebecca Knauer laden jeden ein, vorbeizukommen und sich den Workshops anzuschließen oder das Konzert, den Poetry Slam und den DJ zu genießen.

Der Name des GAP-Festivals beruht auf dem englischen Begriff für Zwischenraum. „Wir möchten die Räume zwischen der eigenen mentalen Gesundheit und dem gesellschaftlichen Miteinander erkunden“, erklären die beiden Veranstalterinnen. „Unser Anliegen ist es, eine Gesellschaft auf Augenhöhe zu gestalten.“ Entstanden sei die Idee im Rahmen ihres Studiengangs Public Interest Design an der Bergischen Universität. „Ich schreibe zu dem Thema meine Masterarbeit und Rebecca nutzt es für eine Projektarbeit. Außerdem liegt uns das Thema beiden generell sehr am Herzen“, erzählt Annika Bertram. „Wir haben beide in unserem Umfeld und darüber hinaus gemerkt, dass alle aktuell eine hohe Belastung haben. Aufgrund der Arbeit, aber auch wegen der vielen schlechten Nachrichten aus der ganzen Welt, die täglich auf einen einprasseln.“ Deshalb sei es wichtig, in diesen Zeiten auf sich selbst zu achten. „Dafür wollen wir eine größere Sichtbarkeit schaffen. Wir brauchen einen guten Umgang mit uns selbst, um auch gut mit anderen umgehen zu können. In diesem Rahmen kann jeder für einen Tag aus der Realität ausbrechen“, weiß die 27-Jährige.

Yoga, Mitmach-Aktionen und ein Poetry-Slam

In den verschiedenen Workshops wollen die beiden jungen Frauen aufzeigen, wie man auch bei Konflikten gut mit anderen umgehen kann. Die Veranstaltung, die um 13 Uhr startet, ist nach diesem Konzept in vier Bereiche aufgeteilt. Für die Workshops wird ab dem 17. August eine Online-Anmeldung möglich sein, einige Plätze werden für spontan Entschlossene freigehalten.

Der erste Bereich nennt sich „Mind the Gap“ (deutsch: Achte auf den Zwischenraum) und befasst sich mit dem Thema, wie man miteinander umgehen sollte. Dazu wird ein Schreib-Workshop auf einer Dachterrasse der Living Labs an der Nordbahntrasse angeboten. Im Gebiet „Challenge the Gap“ (deutsch: Fordere den Zwischenraum hinaus) sollen Muster und Grenzen in Frage gestellt und aufgebrochen werden. Mithilfe von Yoga sollen die Teilnehmer miteinander in Verbindung treten. Bei „Bridge the Gap“ (deutsch: Überbrücke die Zwischenräume) gibt es entspannte Mitmach-Aktionen. „Leckere Getränke und Snacks bauen zwischenmenschliche Brücken und gestalten einen sonnigen Samstag“, kündigen die Organisatorinnen an. Im vierten Bereich, „Feel the Gap“ (deutsch: Fühle die Zwischenräume), wird ab 19 Uhr zum Tanzen und Musikhören auf der Dachterrasse sowie in der Hutmacher Bar eingeladen. Dort wird es zunächst einen Auftritt des Indie-Pop-Duos „Karlskrona“ geben, anschließend findet ein Poetry-Slam statt. Zum Abschluss tritt DJ Bil Phender auf und sorgt für Partystimmung.

„Wir finanzieren das Festival einerseits mit einem kleinen Budget, das wir von der Uni erhalten. Andererseits haben wir Spenden von der Krankenkasse Barmenia sowie der Sparkasse Wuppertal erhalten. Das war möglich durch eine Kooperation mit der Börse“, erzählt Annika Bertram. „Viele der Workshop-Leiter helfen uns ehrenamtlich, sind teilweise auch von der Uni und können in diesem Rahmen ihre Projekte präsentieren. Andere Künstler bekommen eine kleine Aufwandsentschädigung.“ Doch nicht nur andere Studierende sind zu dem kostenlosen Festival eingeladen. „Durch den Standort wollen wir auch Menschen über unsere Zielgruppe hinaus ansprechen. Jeder, der vorbeiläuft kann sich einfach anschließen.“

Im Vorfeld haben sie an der Uni Werbung für das Festival gemacht. Aufgrund der Semesterferien ist aber auch der Instagram-Kanal eine wichtige Werbeplattform. „Wir würden uns freuen, wenn es gut ankommt und wir das Ganze nächstes Jahr wiederholen könnten, es vielleicht sogar regelmäßig stattfinden würde. Es ist ein wichtiger und schöner Anlass“, findet Bertram.

Das vermeintliche Highlight der Veranstaltung laut der Studentin? „Gemeinsam darüber nachdenken, wie wir miteinander umgehen und mit vielen verschiedenen Menschen zusammenzukommen. Wir wollen Nähe schaffen. Das ist etwas ganz Wertvolles.“