Antrittsbesuch von Ralf III. beim OB Wuppertaler Tollitäten sind für Sessionsbeginn gerüstet
Wuppertal · Trotz aller Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen hofft man auf eine Fortsetzung der „Rosensonntagstradition“.
Jetzt sind es nur noch knapp drei Wochen, bis auf dem Rathausvorplatz am 11. November der Ruf „Hoppeditz erwache“ ertönt und sich eine bewegliche, tänzerisch bestens ausgebildete junge Dame die Augen reibt, sich von ihrer Liegestatt erhebt und mit Schwung und Elan im rotweiß karierten Kostüm mittels Sprüngen und Pirouetten den Startschuss zur Karnevalssession 2024/25 gibt. Doch gestern Nachmittag hatte sich schon eine stattliche Delegation unter der Führung von CCW-Präsident Wilfried Michaelis auf der Rathaustreppe versammelt und die Stufen zum Empfangszimmer erklommen.
Denn Michaelis wollte dem Oberbürgermeister Uwe Schneidewind das Team vorstellen, das in den Wochen bis zum Aschermittwoch (5. März 2025) die närrische Richtung vorgibt. An erster Stelle natürlich Ralf Bosadjeff, der als Ralf III rund 120 mal Wuppertals Närrinnen und Narren repräsentiert. Unter dem mit leichtem Augenzwinkern vorgetragenen Motto: „Venedig, Rio, Wuppertal – alle feiern Karneval“. Dem OB, der wegen des weihevollen Anlasses seine Amtskette an- und die Krawatte abgelegt hatte, war durchaus anzusehen, dass ihm dieser Termin großen Spaß macht. Er dankte einmal mehr all den ehrenamtlichen Wuppertaler Karnevalistinnen und Karnevalisten für ihr Engagement zugunsten des alten Brauchtums und freute sich, dass die Tradition mit Erfolg an die junge Generation weitergegeben wird, was auch in dem Jugendprinzenpaar Vivien und Mike, die zusammen mit Pagin und Adjutanten erschienen waren, seinen Ausdruck findet. „Wuppertal muss sich nicht verstecken, auch nicht im Karneval, deshalb gefällt mir auch das diesjährige Motto, das auch unterstreicht, dass der fröhliche Brauch international unterwegs ist“, meinte das Stadtoberhaupt beschwingt und unterhielt sich auch angeregt mit Ralf II., der als Ralf I. in der Session 2009/10 schon einmal die Prinzenrolle innehatte. Damals noch mit Prinzessin Michaela I., diesmal allerdings mit der Unterstützung von zwei Hofdamen, nämlich Samira Neuhaus und Steffi Oschmann, die in feinen apricotfarbenen Blazern und schwarzen Hosen gekommen waren.
Bei ihren offiziellen Auftritten werden sie in eleganter Abendgarderobe einen erfreulichen Anblick bieten. Als Mitglieder der Showgarde werden sie ihre Aufgaben mit Sicherheit mit Bravour meistern. Auf die ‚Frage, womit er das närrische Publikum erfreuen wird, versprach Ralf III. „eine Überraschung“. Wobei allerdings angemerkt werden soll, dass der 61-jährige Vorsitzende der KaGe Funken Blau-Gold als „Herzbub“ mal eine Gaststätte geführt hat, ihm frohes Sangesgut also flüssig über die Lippen gehen wird. „Ich fühle mit allen Anforderungen gewachsen“, meint Seine Tollität optimistisch. Gekürt wird er allerdings erst am 16. November in der Glashalle der Stadtsparkasse.
„Wir freuen uns schon sehr auf die kommende Session“ sagt Steffi Oschmann und ist damit in bester Gesellschaft des Jugendprinzenpaares Vivien (KaGe Blaue Elberfelder) und Mike (CCW). Vivien (16) ist dem Karneval von Kind auf an verbunden und hat sich als Jugendprinzessin beworben, musste ihren Prinzen Mike (14) aber erst zur kurzfristigen Rolle im Karnevalsadel überreden. „Mein Ornat hängt schon im Schrank, und ich kann es kaum erwarten“, gesteht sie, und dass beide die Herzen des karnevalistischen Volkes mit Gesang und Tanz in Stimmung versetzen wollen.
„Frohsinn, Heiterkeit und unbeschwerte Stunden“, sind angesichts der vielen Krisen und kriegerischen Auseinandersetzungen, die großes Leid über die Menschen bringen, ein wichtiger Ausgleich. Das ist die Meinung all jener, die sich dem Karneval verschrieben haben. Eine Tatsache, die Wilfried Michaelis zusammen mit seinem Vertreter Thomas Hüsemann immer wieder betont. Und das soll auch die vielen Veranstaltungen bis zur großen Open-Air-Party am 2. März auf dem Rathausvorplatz bestimmen.
Hoffnung auf einen Rosenmontagszug
Diese Riesenfete, die in den letzten Jahren Tausende auf den Johannes-Rau-Platz lockte und inzwischen ein prachtvolles Merkmal des Wuppertaler Karnevals geworden ist, soll aber nach dem Willen von Ralf Bosadjaff nur ein Provisorium bleiben. Man hofft trotz aller Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen auf eine Fortsetzung der „Rosensonntagstradition“. Dass dies keine Utopie bleiben wird, ließ OB Uwe Schneidewind in seiner mit viel Herz vorgetragenen Ansprache zur Freude aller Anwesenden anklingen und nährte damit die Hoffnung auf einen bunten Lindwurm über die Talsohle im Jahre 2026.
Schaut man auf die Homepage des CCW, dann sieht man auch die Besetzung des „Zugleiters“. Die hat nämlich ein gewisser Ralf Bosadjeff inne, der aber in der kommenden Session mit dem Amt des Prinzen Ralf III. vorliebnehmen muss.