Meinung WZ-Kommentar zu „Mehr Personal im Ausländeramt“: Dringend nötig
Wuppertal · Es ist wahrlich keine Willkommenskultur, Menschen jahrelang darauf warten zu lassen, ein Teil der Gesellschaft zu werden.
Man muss kein Rechengenie sein, um zu erkennen: Das funktioniert nicht. Wenn das Ausländeramt bisher 75 Einbürgerungsanträge pro Monat bearbeiten kann, aber 400 neue Anträge pro Monat ankommen, wächst der Berg unerledigter Anträge schell in ungeahnte Höhen. Selbst wenn alle vorhandenen Stellen besetzt und alle Mitarbeiter pudelgesund sind, kann sich das Ergebnis höchstens verdoppeln.
Die Wartezeit trifft Menschen, die sich entschieden haben, auch im Hinblick auf die Staatsangehörigkeit Teil unserer Gesellschaft zu werden. Es ist wahrlich keine Willkommenskultur, sie darauf jahrelang warten zu lassen. Der Stau stresst die Behördenbeschäftigten, die eine unlösbare Aufgabe haben. Dazu ist die Einbürgerung eine Pflichtaufgabe der Stadt. Wenn sie diese nicht erfüllt, können Betroffene sie zu Recht verklagen. Was am Ende nur zu Mehrarbeit führt, weil dann weiteres Papier beschrieben, die Verzögerung begründet werden muss.
Es ist daher dringend nötig, die weiteren Stellen zu bewilligen, gerade in Zeiten, in denen das Thema Herkunft benutzt wird, um Unfrieden zu säen.
Und dann, beim Bund vorstellig zu werden: Der hat die Erleichterung der Einbürgerung zwar in bester Absicht beschlossen, aber nicht erklärt, wie klamme Kommunen sie bewältigen sollen.