Meinung WZ-Kommentar zum Lehrermangel: Ein Fehler im System

Wuppertal · Es fehlt an allen Ecken und Kanten. Gemeint ist das Personal. Die Probleme an Schulen sind bekannt. Sie betreffen nicht nur Wuppertal, sondern die gesamte Bundesrepublik.

alexandra.dulinski@wz.de

Foto: ANNA SCHWARTZ

Lehrer fehlen, Schulstunden fallen aus, bei der Nachmittagsbetreuung fehlen Plätze – und helfende Hände. Wenn man nun hört, dass ein Schulleiter selbst zum Sekretär werden muss, ist die Ursache für das Problem schnell erkannt. Der Fehler liegt im System. Denn wie soll ein Schulleiter den Job von drei Menschen gleichzeitig machen? Lehrer, Schulleiter, Sekretär. Denn meist unterrichten sie neben ihrer Position als Direktor weitere Schulklassen. Dazu kommt nun weitere bürokratische Arbeit – Anrufe entgegennehmen, Formulare raussuchen. Dass über kurz oder lang eine der drei Komponenten darunter leiden wird, ist abzusehen. Abzusehen ist auch, dass sich unter diesen Bedingungen kaum einer für die Position eines Schulleiters melden wird – so bleiben auf Dauer auch die zwei verbliebenen Schulen in Wuppertal ohne Direktor. Klar ist eines: Schulleiter ist man nicht „mal eben nebenher“. Genau so wenig wie Schulsekretär. Die Politik sollte ihren Fokus nicht nur auf Lehrerbildung setzen. Ohne Frage ist die wichtig – aber ohne das Rädchen, das im Hintergrund alles beisammen hält, funktioniert Schule eben auch nicht.