Meinung WZ-Kommentar zum Luftmessbericht: „Im großen Rahmen regeln“

Wuppertal · Tatenlos war die Stadt in diesem Bereich bisher nicht – sie tut sogar mehr als sie müsste.

bernhard.romanowski@wz.de

Foto: WZ/Alina Komorek

Bei einem derzeitigen Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Quadratmeter war das NO2-Aufkommen 2023 in Wuppertal überschaubar. Aber wenn die EU-Kommission sich durchsetzt, sieht die Sache ganz anders aus: Dann entsprechen 16 Mikrogramm pro Quadratmeter als Jahresmittel in den Stadtteilen einer Ausschöpfung des neuen Jahresgrenzwertes von bereits 80 Prozent. Dass es so kommen wird, ist so gut wie sicher: Die Neufassung wurde im April bereits durch das Europäische Parlament bestätigt und muss noch vom Europäischen Rat angenommen werden – im Grunde nur eine Formsache. Tatenlos war die Stadt in diesem Bereich nicht – sie tut sogar mehr als sie müsste, wie Professor Wiesen der WZ verriet. Seit 2008 werden in einem sogenannten Luftreinhalteplan Maßnahmen aufgeführt, die der Verbesserung der Luftqualität dienen sollen wie etwa neu ausgerüstete Busse, Elektrifizierung des städtischen Fuhrparks, Ausbau des Radwegesystems und Verbesserung des ÖPNV in der Stadt. Aber Schadstoffe in der Luft sind nun einmal nicht ortsgebunden, halten sich nicht an Umweltzonen. Eine Stadt alleine kann so umweltfreundlich agieren wie sie will: Ohne eine verbindliche Regelung auf übergeordneter Ebene bleibt es vergeblich. Es ist sinnvoll, dass die EU eine für alle Mitgliedsstaaten verbindliche Regelung schafft. Auch wenn man über die Werte im Einzelnen durchaus streiten kann.