Meinung WZ-Kommentar zur Bundestagswahl in Wuppertal: Lindh gegen jeden Trend

Wuppertal · Für Thomas Haldenwang bleibt die bittere Erkenntnis, dass Wuppertal keine CDU-Hochburg ist.

Olaf Kupfer

Foto: Olaf Kupfer/Michael Hollmann

Am Ende heißt der strahlende Sieger in Wuppertal Helge Lindh. Gegen jeden Trend hat der 48-Jährige SPD-Bundestagsabgeordnete den Wahlreis I in Wuppertal gewonnen. Wieder mit beträchtlichem Vorsprung. Und das gegen den Bundestrend, der die SPD im Bund in die ärgste Krise ihres Bestehens stürzen dürfte. Und auch gegen den Trend in der Stadt: Am Ende sieht Wuppertals Ergebnis bei den Zweitstimmen die CDU vor der SPD. Umso beachtlicher das Ergebnis von Lindh, der damit seinen Platz im Bundestag sicher haben dürfte – obwohl der verkleinert wird und die SPD-Fraktion empfindlich schrumpfen wird. Für Thomas Haldenwang bleibt die bittere Erkenntnis, dass Wuppertal keine CDU-Hochburg ist und er als Quereinsteiger in die Politik gegen den etablierten und bienenfleißigen Wahlkämpfer Lindh am Ende chancenlos blieb. Der Rückenwind aus dem Bund blies nicht für den Ex-Verfassungsschutzchef. Ob Anja Liebert (Grüne) über die Liste im Bundestag landet, war gestern noch unklar. Eng dürfte es werden für sie.

Was Lindh im Wahlkreis I gelang, ist dessen Parteifreund Ingo Schäfer im Wahlkreis II versagt geblieben. Er wird wohl auch über die Liste nicht in den Bundestag einziehen. Dort wehte der Wind stattdessen für CDU-Mann Jürgen Hardt, dessen Standing in der Bundestagsfraktion abstrahlt auf den Wahlkreis.