Meinung WZ-Kommentar zur OB-Kandidatur von Matthias Nocke: Der bekannte Kandidat

Wuppertal · Nockes Chance liegt eher darin zu zeigen, was er wirklich Neues erreichen will für diese Stadt.

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Foto: Olaf Kupfer/Michael Hollmann

Die CDU mag eine stolze und breite Volkspartei sein. Ihre Entscheidungsfindung für einen Kandidaten aber ist für jene, die antreten wollen, jedoch nicht immer leicht: Wer was werden will, muss viele Strömungen hinter sich vereinigen und auch aufwendige Auswahlprozesse überstehen, in denen Ablehnung eine Rolle spielt. Das mag urdemokratisch sein, beschädigt aber schon per se den Kandidaten, der die Reihen hinter sich erst einmal wieder mühsam wird schließen müssen.

Das gilt auch für Matthias Nocke, der auf den ersten Blick mit 17 Berufsjahren als Dezernent in der Stadt keinen Aufbruch verkörpert, aber doch ein bekanntes Gesicht in der Stadt ist, das für Seriosität und Solidität steht. Und der ganz sicher derjenige ist, dem man mit Recht Verwaltungserfahrung attestieren darf. Ohnehin dürfte die CDU in Wuppertal nur eine Chance auf den nächsten OB-Posten haben, wenn das mit den geschlossenen Reihen gelingt: überzeugt vom eigenen Kandidaten, im Wahlkampf dann tatsächlich auch kämpfend. Das Potenzial der Konservativen ist bekannt: Bei der Bundestagswahl im Februar dieses Jahres sind sie zuletzt stärkste Kraft geworden in Wuppertal. Darauf bauen sollte Nocke aber nicht. Der Rückenwind aus Berlin könnte im Herbst lauer wehen. Nockes Chance liegt eher darin zu zeigen, was er wirklich Neues erreichen will für diese Stadt.