Ziel II: Start aus der ersten Reihe
EU-Förderung: Wuppertal und das Bergische Land können es kaum abwarten, endlich in den Wettbewerb um die EU-Millionen zu starten.
<strong>Wuppertal. Rolf Volmerig von der Wuppertaler Wirtschaftsförderung und seine Mitstreiter in Sachen EU-Förderung fühlen sich wie Läufer, die am Startblock auf den befreienden Startschuss warten. Wettkampffieber mischt sich da mit Ungeduld und Entschlossenheit. Deshalb sorgte der Ziel-II-Auftakt von NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) für gute Laune im Team. "Jetzt geht’s los", freute sich Volmerig, wenngleich die für Wuppertal und das Bergische Land interessanten Wettbewerbe noch nicht aufgerufen sind. Aber das Rennen findet statt - und das ist die gute Nachricht, geht damit doch die monatelange Vorbereitungs- in die Umsetzungsphase über.
Wuppertal startet gemeinsam mit Solingen und Remscheid in verschiedenen Disziplinen. Handlungsfelder heißen die und beschreiben Projekte, mit denen das Bergische Land im Wettbewerb der Regionen punkten will. Der regionale Auftritt ist Wettbewerbsvoraussetzung, auch wenn die EU-Zuschüsse in lokal begrenzte Vorhaben fließen.
Nach Insider-Informationen müsste es "schon mit dem Teufel zugehen, wenn das Konzept die Jury nicht zu überzeugen vermag". Und zwar, weil es laut Volmerig professionell vorbereitet und exakt den Wettbewerbsbedingungen angepasst wurde. Das gilt auch für die Finanzierung: Bei einem Zuschlag übernähme das Land 45 Prozent der Kosten, der Rest käme von den beteiligten Firmen.
Doch so überzeugend dieses Konzept auch sein mag, Henry Beierlorzer, Noch-Chef der Regionale-Agentur und künftiger Leiter der Entwicklungsagentur, mahnt vor voreiliger Euphorie: "Wir sind gut aufgestellt, aber die Mitbewerber stehen auch nicht schlecht da. Sie haben deutlich aufgeholt." So gibt es im Ruhrgebiet die Metropole Ruhr Wirtschaftsförderungsgesellschaft, während im Rheinland die Projektanträge im Rahmen der Regionale 2010 gestellt werden.
Und gerade weil der Konkurrenzdruck so groß ist, klappt die interne Abstimmung im Städtedreieck bei Ziel II überraschend gut. "Die Region zieht an einem Strang, das muss sie auch, sonst haben wir keine Chance", meint Volmerig.
Bis die bergische Region aber ihr eigenes Ziel II erreichen kann, werden noch einige Monate ins Land gehen. Mindestens zehn Monate dauert es vom Wettbewerbsaufruf bis zum ersten Bewilligungsbescheid. Aber immerhin: Der Startschuss zu diesem Marathon ist erfolgt.