Zuckerfritz, Husch-Husch & Co.: Wuppertal und seine Originale
Ein neues Buch zeigt auch die eher unbekannten Persönlichkeiten aus dem Tal.
Wuppertal. Den Zuckerfritz, die Mina Knallenfalls oder Husch-Husch kennt nahezu jeder als Wuppertaler Originale im Tal. Letzteren erlebten einige Wuppertaler sogar noch „live“. Die drei wurden durch ein rustikales musikalische Quartett außerdem auch Jahrzehnte lang besungen. Doch es gab noch mehr von diesen unverwechselbaren weiblichen und männlichen Charakteren, die in ihren Stadtteilen, manchmal sogar darüber hinaus bekannt, beliebt oder auch gefürchtet waren.
Wolfgang Winkelsen (78), der 1993 schon zusammen mit Karl-Heinrich Schmitz ein Buch über Originale aus verschiedenen Jahrhunderten der Stadtgeschichte verfasst hat, hat viele Jahre Heimatforschung betrieben, sich bei den älteren Mitmenschen umgehört, in Geburtsregistern und Standesämtern gestöbert, auf Friedhöfen nach Gräbern und Grabplatten seiner Figuren gesucht. Kürzlich stellte er im Barmer Brauhaus den im Barmer Verlag Köndgen Edition (die neunte regionale Chronik in diesem Jahr) erschienenen Band „Liebenswerte und andere Wuppertaler Originale“ vor.
Winkelsens sorgfältig recherchierte, amüsant zu lesende Texte hat ein anderes Wuppertaler Original illustriert: Der übrigens in Pommern geborene „Platt-Maler“ Klaus-J. Burandt (75), der die Figuren vielfarbig zum Leben erweckt hat. Heraus gekommen ist ein prächtiges rund 140 Seiten starkes Buch, dessen Vorstellung natürlich auch mit Klängen „ut em Dahl“ begleitet wurde.
Zu diesem Zweck hatten sich die Mina-Knallenfalls- und Husch-Husch-Darsteller Klaus Schulte und Richard Grüneberg, die vor einem Jahr ihre Abschiedsvorstellung gegeben hatten, zusammen mit ihrer musikalischen Begleitung Klaus Prietz auf den Weg ins Brauhaus gemacht und begeisterten die Zuhörer an den Tischen mit „Wir sinn alles Wuppertaler Jungens“ oder „Dat dat dat darf“ und dem Bekenntnis „Wir sind verliebt in eine Stadt“.
Verleger Thomas Helbig moderierte das fröhliche Treffen, an dessen Schluss Wolfgang Winkelsen und Klaus-J. Burandt eifrig signierten, wobei Burandt jede Unterschrift mit einer liebevoll gezeichneten Widmung garnierte. Das in Hochdeutsch geschriebene Buch ist im Buchhandel erhältlich und kostet 19,95 Euro.