Jahresrückblick: 14. März Für einen Tag Hauptstadt der Demonstrationen
Pegida und Salafisten machen Wuppertal vorübergehend zum Nabel der Welt.
Wuppertal. Es gibt Superlative, die braucht kein Mensch, und Wuppertal braucht sie erst recht nicht. Im März hatte die Stadt so ein Alleinstellungsmerkmal. Nirgendwo in Deutschland, wahrscheinlich nicht einmal in Europa wurde so viel demonstriert wie in der Stadt mit der Schwebebahn.
Während ein paar Hundert Retter des Abendlandes vor dem Islam als „Pegida“ auf der Bundesallee campierten, standen auf dem Willy-Brandt-Platz ein paar Salafisten um den deutschen Chef-Agitator Sven Lau, um ihre verquere Interpretation des Koran zu propagieren. Die Demonstranten um Pegida-Gründer Lutz Bachmann, wurden derweil von einigen Autonomen, Linken und Sozialdemokraten ausgepfiffen. Am Willy-Brand-Platz beäugten Passanten kritisch und irritiert das Treiben der Salafisten, lauschten dann eher belustigt dem Geplapper Laus und durften sich sicher fühlen, weil die Polizei den Groß-Demotag in Wuppertal jederzeit im Griff hatte.
Dennoch schreit der Tag als Demo-Hauptstadt wirklich nicht nach Wiederholung. Menschenaufläufe sind doch viel schöner, wenn alle dasselbe wollen, Tore für den WSV oder den BHC zum Beispiel. ll