Zwischen Wuppertal Bewegung und der Stadt fliegen die Fetzen

Wuppertal. 52 Mal haben sich die Mitglieder des Lenkungsausschusses zum Bau der Nordbahntrasse (Vertreter der Stadt und zwei Vertreter der Wuppertal Bewegung) bei ihren Sitzungen aneinander gerieben und nach Kompromissen gesucht - mitunter bis an die Grenzen der Unerträglichkeit.

Am heutigen Freitag, bei der 53. Sitzung, wurde es laut. Ziemlich laut. Am Ende flogen die Türen zu.

Der Tropfen, der Fass zum Überlaufen brachte: Unterschiedliche Auffassungen darüber, ob der Tunnel Engelnberg geschlossen wird und ob darüber öffentlich gestritten werden sollte.Wenige Stunden später macht sich die Stadt Luft: Oberbürgermeister Peter Jung stellt sich schützend vor seine Mitarbeiter, die schon Krankheits-Symptome aufwiesen - aufgrund ständigen Drucks und permanenter Unterstellungen, sie kämen nicht voran. Das Verhalten einzelner Vertreter der Wuppertalbewegung sei unakzeptabel.

Ob es einem passe oder nicht: Man habe sich nach dem Artenschutz zu richten. "Wer nicht sensibel vorgeht, mit dem Kopf durch die Wand will und vor dieser Wand noch beschleunigt, der gefährdet das Projekt", so Jung. Und wenn die Wuppertal Bewegung diesen Weg nicht gehen wolle, so müsse sie sich überlegen, ob sie nicht lieber den Status eines Fördervereins einnehmen wolle. Klare Haltung auch von Kämmerer Johannes Slawig und Stadtentwicklungs-Dezernent Frank Meyer: "Wir realisieren das Projekt. Dafür muss der Tunnel bis April geschlossen sein, um ihn ab dann ganzjährig öffnen zu dürfen." So seien die Regeln.

(Mehr zum Thema auch in der Samstagausgabe der Westdeutschen Zeitung Wuppertal)