Drogenhandel „Nur für Freunde“ - Prozess um Koks-„Pizza Nr. 40“ gestartet
Düsseldorf · Die Düsseldorfer Altstadt-Pizza Nr. 40 mit einem halben Gramm Kokain als Beilage sorgte bundesweit für Aufsehen. Nun äußerte sich ein Pizzeria-Betreiber als mutmaßlicher Kokain-Dealer vor Gericht.
Die Pizza kam mit Kokain als Beilage: Am Düsseldorfer Landgericht ist der Prozess um die berüchtigte Altstadt-Pizza Nr. 40 mit einem weitgehenden Geständnis des angeklagten Pizzeria-Betreibers gestartet.
Im Rahmen einer Verteidiger-Erklärung gab der 36-jährige Düsseldorfer zu, in seinem kleinen Altstadtlokal seine Spezialpizza mit Kokain als Beilage für 40 Euro verkauft zu haben. Seine Verteidiger erklärten, ihr Mandant habe die Pizza Nr. 40 aber immer nur an Bekannte und Freunde und nicht an normale Kunden verkauft. „Der Verkauf fand in der Regel im hinteren Teil der Pizzeria statt.“
Der Angeklagte sagte über sich: „Ich bin gelernter Koch.“ Er sei 2014 nach Deutschland gekommen und habe sich 2018 in Düsseldorf mit einem Lokal selbstständig gemacht.
Drogen in Gläsern und Tüten
Erstmals aufgeflogen war der Pizzabäcker im März 2024. Anlass war eine Kontrolle des Düsseldorfer Ordnungsamtes wegen des Verdachts von Schwarzarbeit. Laut Streifenbericht waren die Kontrolleure stutzig geworden, weil ein Mitarbeiter nervös wirkte. Im hinteren Teil der Pizzeria stießen sie dann auf die in Gläsern und Tütchen verpackten Drogen.
Als wenig später die Polizei die Wohnungstür des Gastronomen für eine Hausdurchsuchung aufbrach, warf der 36-Jährige eine Tüte vom Balkon. Darin steckten laut Anklage knapp 1,6 Kilogramm Kokain, mehr als 200 Gramm Cannabis und fast 264.000 Euro Bargeld.
Weiter Verkauf des Kassenschlagers
Der bislang nicht polizeilich aufgefallene Pizzabäcker wurde festgenommen, kam aber nur zwei Tage später wieder frei und öffnete laut Anklage erneut seine Pizzeria. Dort habe er auch wieder seinen Kassenschlager Pizza Nr. 40 verkauft.
Die Ermittler observierten den Laden und den Betreiber verdeckt weiter, um die Hinterleute aufzudecken. Festgenommen wurde der Gastronom dann am 21. August. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Ihm wird gewerbsmäßiger Drogenhandel vorgeworfen. Für den Prozess sind bis zum 12. Februar noch vier weitere Verhandlungstage angesetzt. Gegen drei weitere Verdächtige soll gesondert ein zweiter Prozess folgen.
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