Adolf Sauerland: Der Bereuende

Adolf Sauerland, Oberbürgermeister von Duisburg, hat ein Jahr nach der Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten und mehr als 500 Verletzten erstmals öffentlich Fehler eingeräumt.

„Die Übernahme moralischer Verantwortung, sich bei den Angehörigen der Opfer zu entschuldigen“, das hätte von ihm kommen müssen, sagte er dem Zeit-Magazin. Es tue ihm unendlich leid, dass er dies nicht sofort getan habe.

Angehörige und Überlebende der Massenpanik hatten Sauerland stets für sein Schweigen verurteilt. Als Leiter der genehmigenden Behörde und als Stadtoberhaupt hätte er sich für die Tragödie entschuldigen müssen, argumentieren sie.

Stattdessen hatte er zunächst jede Verantwortung von sich gewiesen. Adolf Sauerland nennt einen klaren Grund: Er habe geglaubt, im Falle einer Entschuldigung juristisch zur Verantwortung gezogen zu werden. „Das hat dazu geführt, dass man sprachlos wurde.“

In Duisburg sammeln Bürger zurzeit Unterschriften für eine Abwahl des CDU-Politikers. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung gegen Mitarbeiter der Stadt Duisburg, des Veranstalters Lopavent und der Polizei. vezi