„Die Grauen“: Ex-Vorstand muss ins Gefängnis
Wuppertal. Wegen gewerbsmäßigen Spendenbetrugs ist ein früheres Bundesvorstandsmitglied der inzwischen aufgelösten Seniorenpartei „Die Grauen“ zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden.
Der 67-jährige Otto Wolfshohl habe ein „fingiertes Geldflusssystem in Gang gesetzt“, urteilte am Mittwoch das Landgericht Wuppertal. „Ohne ihn wäre die Partei nicht lange am Leben geblieben“, sagte der Vorsitzende Richter Helmut Leithäuser.
Die „Grauen“ hatten nach Ansicht des Gerichts mit fingierten Spenden einen Millionenbetrag aus der staatlichen Parteienfinanzierung erschlichen. Wolfshohl selbst habe sich für die Geldbeschaffung Provisionen in Höhe von insgesamt rund 500 000 Euro genehmigt.
Wolfshohl war wegen schweren Betrugs in fast 40 Fällen angeklagt. Unter den über 80 Zeugen in dem Prozess waren auch angebliche Referenten, die ihre Honorare der Partei gespendet haben sollten. Doch keiner konnte sich erinnern, einen Vortrag gehalten zu haben.