Brand in Berliner Philharmonie ist gelöscht
Nach dem Brand in der Berliner Philharmonie sind die Löscharbeiten nun entgültig abgeschlossen. Bis Mittwochfrüh hatten Feuerwehrleute noch nach Brandherden gesucht. Die fürs Wochenende geplanten Konzerte unter Dirigent Claudio Abbado ziehen auf die Waldbühne um. Der große Konzertsaal wird voraussichtlich ab dem 2. Juni wieder nutzbar sein.
Berlin. Der Brand in der Berliner Philharmonie ist gelöscht. Am Mittwochmittag habe die Feuerwehr die Einsatzstelle geräumt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Bis Mittwochfrüh hatten die Feuerwehrleute noch nach Glutherden gesucht.
Im Gebäude könne weitergearbeitet werden, eine Einsturzgefahr bestehe nicht, betonte ein Sprecher. Es hätten etwa 1600 Quadratmeter Dachfläche in mehreren Schichten gebrannt. Dabei seien Blech, Dachpappe, Holz und Isoliermaterial zerstört worden.
Insgesamt waren 14 Lösch- und 12 Sonderfahrzeuge mit bis zu 170 Mann im Einsatz. Über die Brandursache muss die Polizei Auskunft geben. "Wir gehen davon aus, nach allem was wir gehört haben, dass der Brand im Zusammenhang mit Dacharbeiten entstanden ist", sagte der Sprecher der Feuerwehr.
Die Schäden gehen zwar in die Millionen, der große Saal wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen. "Die schlimmsten Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet", sagte Berlins Kulturstaatssekretär André Schmitz am Mittwoch im Info-Radio des RBB. "Die Chancen, dass wir sehr bald wieder in die Philharmonie reinkommen, sind groß".
Das Land Berlin sei Eigentümer des Gebäudes und auch entsprechend versichert. Die Versicherungsexperten sind bereits bei der Schadensbegutachtung. Das Feuer war am Dienstag gegen 14.00 Uhr ausgebrochen und hatte sich auf etwa 1600 Quadratmetern im Dachstuhl ausgedehnt.
Der Feuerwehr gelang es, mit dem Einsatz von Löschschaum den Wasserschaden gering zu halten. Die Feuerwehrleute hatten die Dachhaut aus Zinnblech mit Sägen geöffnet, um mit Wasser und Schaum den Brand zu ersticken.
Dirigent Claudio Abbado muss nach dem Brand mit den Berliner Philharmonikern in die Waldbühne ausweichen. Anstelle der drei Konzerte mit dem Te Deum von Hector Berlioz, die ursprünglich von Freitag bis Sonntag in der Philharmonie stattfinden sollten, gibt es jetzt ein Konzert am Samstag (24.5.) in der Open-Air-Bühne neben dem Olympiastadion.
Das erklärte Intendantin Pamela Rosenberg am Mittwoch. Die Waldbühne, in der die Philharmoniker alljährlich mit einem Sonderkonzert im Sommer ihre Saison beenden, fasst etwa 20 000 Besucher. Der große Konzertsaal der Philharmonie kann voraussichtlich am 2. Juni wieder bespielt werden.
Die Philharmonie ist eines der kulturellen Wahrzeichen der Hauptstadt. Das weltberühmte Konzerthaus wurde von Hans Scharoun erbaut und 1963 von Herbert von Karajan eröffnet. Es gilt mit seinem Zuhörersaal im Stil eines verschachtelten Amphitheaters rund um das Konzertpodium als einer der schönsten Konzertsäle der Welt.