Christoph Blocher: Der Volkstribun
Der Chef der Schweizerischen Volkspartei hat den zurückliegenden Wahlkampf maßgeblich mitbestimmt. Der 67-Jährige sorgte mit markigen Worten für Aufsehen.
Düsseldorf. Christoph Blocher hat die politische Landschaft in der Schweiz verändert wie wohl kein anderer in den vergangenen Jahrzehnten. Mit scharfen Tönen sorgte das Zugpferd der rechtsgerichteten Schweizerischen Volkspartei (SVP) vor der Parlamentswahl über die Grenzen des Alpenlandes hinaus für Empörung. Die markigen Worte des Volkstribuns zu Themen wie Verbrechensbekämpfung und Ausländerpolitik kamen beim Volk aber gut an. Nach dem Wahlsieg schickt sich der Milliardär an, seine Macht weiter auszubauen. "Ausländer sind willkommen, aber Kriminelle sind es nicht", unterstrich Blocher. Der 67-Jährige hatte die SVP in wenigen Jahren von einer kleinen Bauernpartei zur erfolgreichen Volkspartei umgeformt. Als Justizminister setzte er sich für die Verschärfung der Gesetze für Zuwanderer ein.Bis 2004 führte der Sohn eines Pfarrers 20 Jahre lang einen Chemiekonzern und häufte ein Milliardenvermögen an. Zuvor hatte er in Jura promoviert. Erste Erfahrungen auf der politischen Bühne sammelte Blocher 1979 als Abgeordneter. Als Vorsitzender der Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz setzte er sich erfolgreich gegen einen EU-Beitritt ein.