Gianfranco Fini: Der Verlierer

Gianfranco Fini (58) hat einen langen Weg aus der rechtsextremen Ecke hinter sich. Heute ist der langjährige Bündnispartner von Silvio Berlusconi der entscheidende Herausforderer des Regierungschefs.

Dabei war es der Mailänder Medienzar, der den Mann aus Bologna einst dabei unterstützte, sich mehr in der politischen Mitte anzusiedeln. Es war auch Berlusconi, der den Ex-Postfaschisten Fini mit einer Wahlempfehlung im Kampf um das Bürgermeisteramt von Rom salonfähig machte.

Ein erster Schritt Finis war dabei die Gründung der konservativen Nationalen Allianz, die 2009 in Berlusconis PdL (Volk der Freiheit) aufging. Die Aufnahme in die Regierung seit 2001, dann 2004 die Ernennung zum Außenminister — all das brachte ihn weiter aus der Isolation.

Dabei hatte er noch 1994 Ex-Diktator Mussolini als den „größten Staatsmann des Jahrhunderts“ bezeichnet. Nach dem Wahlsieg Berlusconis 2008 übernahm Fini das Amt des Präsidenten der Abgeordnetenkammer. Vor Jahren aber hat er deutlich gemacht, dass er Regierungschef werden will. Im Juli erfolgte der Bruch mit Berlusconi. Doch dessen Amt bleibt in weiter Ferne.