Knight Riders Schokoladenseite
David Hasselhoff war in den 80er Jahren Held der Jungen und Schwarm der Mädchen. Am Dienstag machte er Station in Köln.
Köln. Eigentlich war es „top secret“. Aber irgendwie ist es durchgesickert: David Hasselhoff (58) ist auf Stippvisite im Kölner Schokoladenmuseum.
In den 1980ern verehrten Millionen Jungen Hasselhoff als smarten Michael Knight, der zusammen mit seinem sprechenden Auto K.I.T.T. Witwen, Waisen und andere Wehrlose rettete. Womöglich noch mehr Mädchen schwärmten für Hasselhoff als Mitch Buchannon in der Serie „Baywatch“ — und das nicht nur wegen der straffen Bauchmuskeln des Schauspielers.
In den letzten Jahren war es ruhiger um Hasselhoff geworden. Doch jetzt ist er wieder da — und hat seine Töchter gleich mitgebracht. Die nämlich schicken sich an, in Papas Fußstapfen zu treten.
Die ausschließlich weiblichen Fans, die sich mit ihren Digitalkameras vor dem gläsernen Labor des Schokoladenmuseums drängen, stört das nicht. Sie verfolgen draußen glücklich, wie der Ex-Rettungsschwimmer drinnen Schokoladen-Weihnachtsmänner gießt.
Schokolade mag Hasselhoff gerne, versichert er: „Am liebsten aus Deutschland oder der Schweiz, da ist sie am besten — aber in Maßen.“ Sich die zusätzlichen Kilos abzutrainieren, koste zu viel Mühe. Und so schenkt Hasselhoff die Schokolade seinen Töchtern Taylor-Ann und Haley-Amber.
Die 18- und die 20-Jährige wollen als Sängerinnen Karriere machen. Ihr Techno-Pop firmiert unter dem Namen „Bella Vida“. Mit den Töchtern war der stolze Vater schon zu Gast im „Fernsehgarten“, im Februar 2011 begleiten sie ihn auf seiner „The Hoff Is Back“-Tour durch Deutschland. Bis dahin ist auch Hasselhoffs neue CD „A Real Good Feeling“ fertig. Seine größten Hits und ein Vater-Töchter-Terzett wird er auch in Oberhausen präsentieren, wo er am 11. Februar Station macht.
Der 58-Jährige sitzt entspannt auf der Tischkante im Schoko-Labor und gerät ins Plaudern. Den „Knight Rider“-Fans verrät er, dass es nicht nur ein Wunderauto gab, sondern viele: „Die fahren jetzt überall auf der Welt, in Österreich, in Südafrika und in Japan.“
Überhaupt sei er glücklich, in Deutschland zu sein. Die Urgroßmutter war einst von München via Bremen nach Baltimore ausgewandert: „Der Name Hasselhoff hat auch deutsche Wurzeln. Hier bei euch wollen sich oft Leute, die so heißen wie ich, mit mir fotografieren lassen.“
Neulich sei er in Berlin gewesen — gemeinsam mit seinen Töchtern: „Für sie war es das erste Mal, dass sie da waren. Das heißt, die ältere war schon mal dort, 1989, aber noch im Bauch ihrer Mutter.“
Jetzt, 21 Jahre später, konnte er seinem Nachwuchs ganz genau erklären, wie das damals war. Mit Ost- und Westdeutschland und mit dem Mauerfall: „Ich finde es sehr wichtig, dass sie darüber Bescheid wissen. Viele Leute in Amerika haben davon überhaupt gar keine Ahnung.“
Hasselhoffs Infos stammen aus erster Hand. Denn für die, die ihn in der DDR im Fernsehen weder als „Knight Rider“ noch als „Baywatcher“ sehen durften, wird er immer der bleiben, der „Looking For Freedom“ sang. Das war Silvester 1989. An der Berliner Mauer.