Mann wegen sexuellen Missbrauchs, Körperverletzung und Mordverdachts an Zweijährigem vor Gericht

Prozessbeginn in Bielefeld: 24-jährigerAngeklagter will sich erst später zu den Anklagepunkten äußern.

Bielefeld (dpa). Ein halbes Jahr nach dem grausamen Tod einesknapp zweijährigen Jungen steht der Lebensgefährte der Mutter inBielefeld vor Gericht. Der Mann muss sich laut Anklage wegen sexuellenMissbrauchs, Körperverletzung und Mordverdachts verantworten.

Um denMissbrauch zu verdecken, soll er den Körper des kleinen Jungen mitWucht auf Steinplatten vor dem Haus in Minden (Nordrhein-Westfalen)geschlagen haben. Das Kind erlitt schwere Schädel-Hirnverletzungen, andenen es vier Tage später im Krankenhaus starb.

Der 24-Jährige wolltesich zu Prozessbeginn am Mittwoch nicht äußern. Sein Verteidigerkündigte eine spätere Einlassung an.

Nach Angaben einer Rechtsmedizinerin fanden sich am Körper des Jungenzudem zahlreiche Hämatome. Ein Sturz des Kindes sei als Ursache derVerletzungen auszuschließen. Außerdem bestehe kein Zweifel am sexuellenMissbrauch. Früheren Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge hatte der24-Jährige die Tat bereits gestanden.

Die Familie hatte zuvor Erziehungshilfe vom Jugendamt bekommen.Anzeichen für Gewalt habe es nicht gegeben, teilte die Stadt Mindendamals mit. Für den Prozess sind drei Verhandlungstage angesetzt. EinUrteil wird am 30. Oktober erwartet.