Mit ganzem Herzen dabei

Heribert Klein nutzt ein schlichtes Holzherz für einfallsreiche Benefiz-Aktionen.

Düsseldorf. Wirklich positive Geschichten sind verflixt selten. Doch hier ist eine, bei der es tatsächlich nur Gewinner gibt. Möglich macht sie Heribert Klein, im Brotberuf PR-Chef der Dresdner Bank für Nordrhein-Westfalen.

Seit Jahrzehnten engagiert sich der Düsseldorfer für Unicef - ein Zufall, wie er meint: "Als Banksprecher wollte ich auch kulturell-karitativ tätig werden, da lief mir Unicef über den Weg." Von da an ging Klein aber ebenso gründlich wie dynamisch ans Werk. Oder um es mit dem verstorbenen ZDF-Moderator Wim Thoelke zu sagen, der sich ebenfalls für das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen engagiert hat: "Heribert Klein hat so schnell Ideen, wie andere Leute Geld zählen."

Er veranstaltete 1982 in Hilden die erste Gala für Unicef in Deutschland, seitdem findet sie jedes Jahr statt und hat bereits 200 Künstler in die Stadt gebracht. Einen schlicht genialen Einfall hatte Klein, als er 1999 bei einem Urlaub im österreichischen Filzmoos beim Madonnenschnitzer Stefan Gappmann ein einfaches Holzherz entdeckte: Ein wunderbares Symbol und eine tolle Grundlage für zahlreiche Aktionen.

Die ersten 100 Herzen ließ er für Schulen schnitzen: Jede Schule suchte Sponsoren, die mindestens 1000Euro für ein Herz spendeten, danach wurden diese noch versteigert. Danach sprach Heribert Klein 50 Prominente an, die ihm Herzen bemalen sollten. Veronica Ferres, Harry Belafonte und Heidi Klum machten mit. Einige Jahre später sollten die 16deutschen Ministerpräsidenten die Unicef-Herzen gestalten. Klein bekam sie alle.

Jüngste Aktion des 60-Jährigen sind 37 Künstler-Herzen, die er in jahrelanger Arbeit zusammengetragen hat. Nun präsentiert er unter anderem herzige Werke von Otmar Alt (Foto links) und James Rizzi (Foto unten). Der Düsseldorfer Günther Uecker griff für ihn noch mal zu Hammer und Nägeln. Der Wuppertaler Bildhauer Tony Cragg sei zunächst fast erschreckt vor dem kleinen Holzherz, weil er sonst nur riesige Skulpturen macht, sagt Klein. "Aber dann hat er sich eingearbeitet."

Gut 400 000 Euro sind durch diese Aktionen für Unicef zusammengekommen. Die Bank hat Klein all die Jahre darin unterstützt, richtet auch die Hildener Gala aus - das ist ja auch nicht schlecht fürs Image. Doch nun hat die Commerzbank die Dresdner übernommen - wie sich das auf das Unicef-Engagement auswirken wird, "kann ich noch gar nicht sagen", sagt der PR-Chef. Die nächste Idee hat Klein aber längst: Er lässt die Lieblingsrezepte bekannter Köche auf Herzen malen.