Nordkorea will von Seoul Hilfe gegen Schweinegrippe
Seoul. Nach dem Ausbruch der Schweinegruppe im Land hat das kommunistische Nordkorea ein Angebot Südkoreas über die Lieferung benötigter Medikamente akzeptiert. Ein nordkoreanischer Regierungsbeamter habe Südkorea telefonisch darüber informiert, die angebotene Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen, teilte das Vereinigungsministerium in Seoul am Donnerstag mit.
Nordkorea hatte am Vortag erstmals Fälle von Infektionen mit dem neuen H1N1-Virus gemeldet. Es bestätigte damit zugleich frühere Angaben einer Hilfsorganisation in Südkorea, dass die Schweinegrippe in dem weitgehend isolierten Staat ausgebrochen sei.
Vereinigungsminister Hyun In Taek kündigte unterdessen vor einem Parlamentsausschuss an, dass Südkorea Grippemittel für eine halbe Million Menschen nach Nordkorea liefern wolle. Südkorea könne mehr Medikamente schicken, falls sich die Grippe weiter ausbreiten sollte, wurde Hyun von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert.
Die Versorgung mit den Medikamenten wären die ersten direkten Hilfslieferungen der südkoreanischen Regierung an Nordkorea seit dem Antritt von Präsident Lee Myung Bak im Februar 2008. Nach zum Teil heftigen politischen Spannungen hatten sich beide Staaten seit August dieses Jahres wieder vorsichtig angenähert.
Nach nordkoreanischen Angaben wurde das Schweinegrippevirus bisher bei nur neun Menschen in der Hauptstadt Pjöngjang und in Sinuiju an der Grenze zu China nachgewiesen.
Die südkoreanische Hilfsorganisation "Good Friends" hatte am Montag berichtet, dass bereits Menschen in dem Nachbarland an den Folgen der Schweinegrippe gestorben seien und dass sich die Krankheit rasch ausbreite.