Richard Lindzen: Der Abwiegler
Der englische Wissenschaftler sieht im Klimawandel keinen Einfluss des Menschen.
Richard Lindzen bringt der Klimawandel nicht aus der Ruhe. Der Professor für Meteorologie am Massachusetts Institute for Technology in Cambridge hält die Voraussagen zu einem beschleunigten Klimawandel für "bizarr". Die Daten, auf denen die Prognosen basieren, seien schwach, ihre Interpretation sei übertrieben.
Einige seiner Kollegen halten den 69-Jährigen für einen ewigen Neinsager. Denn der Kettenraucher Lindzen zweifelt nicht nur den Einfluss des Menschen auf das Klima an, sondern auch einen Zusammenhang zwischen Tabak und Lungenkrebs. Für die Eisschmelze, Hurrikane und den steigenden Meeresspiegel macht der Meteorologe "das Zusammentreffen zahlreicher Faktoren" verantwortlich - und spottet darüber, dass wir Menschen eine Art "Untergang als Folge unseres sündigen Lebensstils" erwarten.
Das Fachorgan "Physics World" hält ihm zugute, dass er den besorgten Klimaforschern in vielen Punkten zustimmt. Er bestreitet nicht die langsame Erderwärmung. Wogegen sich Lindzen wehre, sei, den Menschen zum Sündenbock zu erklären und ihm katastrophale Folgen für den noch immer wachsenden Ausstoß von Treibhausgasen in Aussicht zu stellen. dpa