Rolling Stones-Konzert: Die Steine rollen noch

30 000 Fans feierten am Montag in Düsseldorf noch einmal die Helden ihrer Jugend.

Düsseldorf. Wenn früher bei einem Konzert der Rolling Stones Einlass war, spurteten hunderte Fans sofort zur Bühne, um die besten Plätze zu ergattern. Vorbei sind die Zeiten dieser ungezähmten Begeisterung. Nicht nur das. Gestern Abend war die Düsseldorfer Arena voll bestuhlt, und eher gemächlich bewegten sich die rund 30 000 Fans zu ihren Sitzen. Zur Eile bestand ja auch gar kein Grund.

Die meisten Stones-Fans blieben allerdings nicht sehr lange auf ihren Stühlen sitzen. Als um 21.05 Uhr Mick Jagger, Keith Richards und Co. mit einem großen Knall auf die Bühne kamen, wurde schnell klar, dass es sich doch um ein Rock’n Roll-Konzert handelt. Für einen 64-Jährigen absolvierte Jagger ein fast unglaubliches Laufpensum und nutzte die 100 Meter breite Bühne komplett.

Los ging es wie bei fast allen Stones-Konzerten mit dem Song "Start me up". Schon nach dem zweiten Lied "You got me rocking" warf Mick Jagger sein rotes Samtjäckchen hinter sich. Mitgebracht hatten die Stones nicht nur eine siebenköpfige Bläser- und Gesangsgruppe, sondern auch einige Songs, die sie seit vielen Jahren nicht mehr live gespielt haben. Dazu gehörten "Let it bleed" oder "You can’t always get what you want".

Viele Fans hatten sich in die berühmten Stones-T-Shirts mit der ausgestreckten Zunge geworfen. Die Begeisterung ging soweit, dass sich ein Mann sogar ein Bild von Mick Jagger auf den Rücken hatte tätowieren lassen. Die "But-Stones", eine der bekanntesten deutschen Rolling-Stones-Coverbands, hatten sich mittags noch mit einem Kleinwagen aus Stuttgart auf den Weg nach Düsseldorf gemacht, weil sie kurzfristig eine Einladung zum Stones-Konzert bekommen hatten.

Zum Höhepunkt des Abends kamen die Fans ihren alten Helden noch näher. Denn die ließen sich mit einer ausfahrbaren Bühne mitten ins Publikum fahren, um ihre Klassiker wie "I can’t get no Satisfaction" oder "Honky Tonk Woman" zu schmettern. Dazu gab es eine opulente Bühnenshow mit riesiger Videoleinwand und jeder Menge Bühnentechnik.

"Ein tolles Konzert. Es ist schon mein zehntes", war Roncalli-Chef Bernhard Paul begeistert. Er kam als Edel-Fan hinter die Bühne. "Ich habe eine große Sammlung von Verstärkern und Gitarren der Stones und der Beatles." Auch die Toten Hosen nutzten das Konzert zu einem Betriebsausflug, ebenso wie Rockröhre Doro Pesch, Air Berlin-Chef Achim Hunold und Zwei-Sterne-Koch Peter Nöthel. Die Umtauschaktion für die Karten ging übrigens reibungslos über die Bühne.