Musik Die Stones in Düsseldorf - Mick Jagger liebt Solo-Ausflüge in die Stadt
Zum vierten Mal rocken die Rolling Stones am Montag in Düsseldorf. Seit Samstag sind sie in der Stadt. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass man dem einen oder anderen rollenden Stein über den Weg läuft.
Düsseldorf. Als die Rolling Stones 1965 das erste Mal in Düsseldorf landeten, herrschte auf dem Flughafen das helle Chaos. Fans waren auf das Rollfeld gelaufen, um von Mick Jagger, Brian Jones und Keith Richards gleich an der Maschine ein Autogramm abzugreifen. Es endete damit, dass es eine kalte Dusche von der Flughafen-Feuerwehr gab, die das turbulente Treiben feucht-fröhlich beendete. Ähnlich aufregende Szenen wird es diesmal nicht geben, wenn die Urväter des Rock’n Roll einschweben, um am Montagabend in der Arena ihr Konzert im Rahmen der No-Filter-Tour zu spielen. Nicht nur die Front-Abteilung auf der Bühne hat die 70er-Marke an Jahren überschritten, auch die Fans stürmen keine Rollbahn mehr, sondern stehen ganz brav vor dem Hotel und warten ab, ob ihre Idole Lust haben, ein paar alte Platten oder Fotos zu signieren.
Was zu einer entscheidenden Frage führt, die den Stones-Fan beschäftigt: Wo werden die Stones diesmal residieren? Fest steht: Die Herrschaften sind keine treuen Gäste. Nachdem sie zunächst im Interconti an der Kö Quartier bezogen hatten, stiegen sie bei ihrem letzten Auftritt vor drei Jahren in Düsseldorf im Breidenbacher Hof ab. Dort versammelten sich so viele Fans, dass die Theodor-Körner-Straße zeitweise gesperrt werden musste.
Diesmal war es lange es noch top secret, wo Mick, Keith und ihre Mitstreiter sich von den Tour-Strapazen ausruhen werden. Heißer Tipp unter den Fans war das Hyatt-Hotel im Medienhafen. Am Samstagnachmittag wurde dann klar: Sie wohnen wieder im Breibenbacher Hof.
So oder so sind die Chancen nicht schlecht, dass man dem einen oder anderen rollenden Stein über den Weg läuft. Vor allem Mick Jagger hat eine Vorliebe für Solo-Ausflüge. 1998 tauchte er völlig überraschend im Ratinger Hof auf. „Zusammen mit seinem weiblichen Bodyguard war er plötzlich auf der Tanzfläche, als Westbam auflegte“, erinnerte sich Gastronom Rainer Wengenroth, der damals dabei war. Auch im Hotel Nikko stand Jagger völlig überraschend vor der Türe, weil man ihm gesagt hatte, dass es dort die besten Sushi der Stadt gibt.
Wengenroth, ein Fan fast der ersten Stunde, hat Jagger mehrfach persönlich getroffen und mindestens zwölf Konzerte der Band erlebt: „Das Schönste war in München, als sie im Circus Krone vor 2000 Zuschauern aufgetreten sind. Da war man ganz nah dran. Und anschließend gab es noch einen Empfang von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis.“ Wengenroth ist diesmal nicht im Stadion: „Es passt gerade nicht. Ich habe montags immer Probe mit meiner eigenen Band. Wir machen melodischen Punk-Rock.“
Eine besondere Beziehung zu den Uralt-Rockern hat auch René Heinersdorff. Denn sein Vater war in den 60er Jahren der Erste, der die Rolling Stones als Konzertveranstalter nach Deutschland holte: „Ich glaube, das war mein erstes Konzert.“ Der verstorbene René Heinersdorff senior war lange Jahre im Rock-Bereich tätig, bevor er sich später auf die Klassik verlegte und die Tonhalle bespielte.
Wichtig für die Fans: Es wird auch am Montag in der Arena verschärfte Sicherheitskontrollen geben. Darum empfiehlt es sich, möglichst zeitig am Stadion zu sein, der Einlass ist ab 17 Uhr. Dass Feuerwerk, Laserpointer oder Tiere dort nichts zu suchen haben, versteht sich von selbst. Aber auch Schirme, Flaschen und Dosen kommen an der Einlasskotrolle nicht vorbei. Verboten sind auch Rucksäcke, Nietengürtel und jede Art von Ketten. Gestattet sind lediglich Gürteltaschen. Und auch der Fahrradhelm muss draußen bleiben.
Übrigens: Obwohl das Konzert eigentlich ausverkauft ist, gibt es noch einige Restkarten in den höchsten Preisklassen. Infos unter www.espritarena.de