Umweltsünder USA: Bush lässt CO2-Emissionen weiter steigen
Interner Bericht wurde den UN vorenthalten. Obwohl die Treibhausgase nach Einschätzung von Bushs Experten verheerende Folgen haben werden, ist von stärkerem umweltpolitischem Engagement seitens der Regierung nichts zu lesen.
Washington. Während Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Klimaschutz in den Mittelpunkt des anstehenden EU-Gipfels stellen wird und neue Richtwerte zur Verringerung der Treibhausgase vorgeben will steuert US-Präsident George W. Bush offenbar den entgegengesetzten Kurs. Wie aus einem internen Bericht des Weißen Hauses hervorgeht rechnet die Regierung während der nächsten Jahre mit deutlich steigendem Kohlendioxid-Ausstoß - plant aber keine Maßnahmen, dem Trend entgegenzuwirken. Einzelheiten des Berichts, der bereits Anfang 2006 der Uno zugeleitet werden sollte und angeblich hinausgezögert wurde, um der Regierung Kritik zu ersparen, sickerten nun an einige US-Medien durch. Demnach wird der CO2-Ausstoß im Jahre 2020 mehr als 20 Prozent über dem Niveau von 2000 liegen. In den USA, bereits weltgrößter Umweltsünder, wird der Umfang der Emissionen von 7,7 auf 9,2 Millionen Tonnen pro Jahr steigen. Obwohl die Treibhausgase nach Einschätzung von Bushs Experten verheerende Folgen haben werden, ist von stärkerem umweltpolitischem Engagement seitens der Regierung nichts zu lesen. Anstatt neue energiesparende Maßnahmen zu fordern oder verstärkte Investitionen in erneuerbare Energien in Aussicht zu stellen, wird in dem Regierungsbericht sogar Zufriedenheit darüber geäußert, dass die "jährliche Zuwachsrate" des Ausstoßes nicht weiter zulegt. Wie Bushs Umweltsprecherin betont, "hält der Präsident freiwillige Sparmaßnahmen in der Industrie für ausreichend." Im US-Haushalt sind etwa fünf Milliarden Dollar für Umweltschutz vorgesehen, das entspricht etwa einem Hundertstel der Rüstungsetats.