Wenden: Babys stammen aus den 80er Jahren
Drei Schwangerschaften soll eine Frau in den 80er Jahren vor ihrem Mann verborgen haben. Die Babys, die sie lebend gebar, wurden am Wochenende in der Tiefkühltruhe im Keller des Hauses gefunden.
Wenden/Olpe. Eine 44 Jahre alte Frau aus Wenden im Sauerland soll in den 80er Jahren drei neugeborene Kinder getötet und in einer Tiefkühltruhe eingefroren haben. Die Frau sei vernommen worden; sie habe "in Bruchstücken" über die Tat gesprochen und eingeräumt, die Kinder "abgelegt" zu haben, sagte ein Sprecher der Mordkommission Hagen am Montag der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Die Frau wurde festgenommen und kam in psychiatrische Behandlung. Die Hausfrau lebte seit vielen Jahren in dem Ort im Kreis Olpe mit ihrem heute 47 Jahre alten Mann. Zeugen schildern das Fachwerkhaus als gepflegt, das Umfeld als "Dorfidylle".
Das Paar hat zwei Söhne (18, 22) und eine Tochter 24. Nachbarn beschrieben die Familie als unauffällig, freundlich und bestens integriert. Die Frau ist korpulent; trotzdem zeigten sich Nachbarn fassungslos, dass der Ehemann offenbar drei Schwangerschaften nicht bemerkt hat.
Die Leichen haben nach den Ermittlungen seit den 80er Jahren in der Tiefkühltruhe im Keller des Einfamilienhauses gelegen. Der 18- Jährige Sohn soll sie am Sonntag zufällig entdeckt haben, als er in der Truhe nach Lebensmitteln suchte. Daraufhin fuhr er mit seinen Eltern zur Polizei.
Im Keller des Fachwerkhauses überprüften die Beamten den grausigen Fund. Die Kinder sind nach Auskunft der Siegener Staatsanwaltschaft offenbar lebend zur Welt gekommen. Die Leichen der Neugeborenen wurden in Tüten verpackt in der Tiefkühltruhe gefunden. Sie sollen nach Auskunft der Polizei obduziert werden.
Weitere Einzelheiten wollten Polizei, Staatsanwaltschaft Siegen und die Hagener Mordkommission am Mittag bekanntgeben. "Das Verbrechen ist im Grunde aufgeklärt", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.