AfD: Die Euro-Gegner machen die etablierten Parteien nervös
Die Alternative für Deutschland käme nach jüngsten Umfragen auf drei Prozent. Die Parteienvielfalt nimmt zu.
Berlin. Noch ehe der Wahlkampf richtig losgegangen ist, macht ein neuer Mitbewerber die Parteien nervös: Die „Alternative für Deutschland“ (AfD). Die vor zwei Wochen offiziell gegründete Partei, deren wesentliche Forderung die „Auflösung des Euro-Währungsgebietes“ und damit die Rückkehr zur D-Mark ist, wird vor allem von CDU und FDP gefürchtet.
Viele Bundesbürger glauben indes nicht, dass die AfD tatsächlich den Einzug in den Bundestag schaffen wird. Laut dem jüngsten „Politbarometer“ glauben 70 Prozent der Befragten nicht, dass die Partei bei der Bundestageswahl im September die Fünf-Prozent-Hürde überspringen würde. Wäre bereits am Sonntag Bundestagswahl, könnte die AfD der Umfrage zufolge mit drei Prozent der Stimmen rechnen.
Es könnten dennoch entscheidende Prozentpunkte sein, die Schwarz-Gelb zur Regierungsmehrheit fehlen könnten. Manche CDU-nahen Beobachter fürchten bereits einen „Machtwechsel aus Versehen“, wie es ihn auf Landesebene schon gegeben hat. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe sagte: „Ich nehme alles ernst, was außer uns noch auf dem Stimmzettel steht.“
Der Union ist auch nicht entgangen, dass die AfD gezielt Mitglieder des CDU-Wirtschaftsrates anschreibt. Einige der Lieblingsthemen des Wirtschaftsflügels, etwa ein einfaches Steuermodell oder Einwanderungsregeln wie in Kanada, haben die Neuen auch im Programm.