Andrea Nahles: Ohne die SPD geht nichts

Interview: Die Generalsekretärin über die Verhandlungen in NRW, über eine Große Koalition und die Chancen auf eine Ampel mit FDP und Grünen.

Frau Nahles, waren Sie erleichtert, dass Rot-Rot-Grün in NRW nicht passte?

Nahles: Ich war eher etwas gedämpft, weil für Hannelore Kraft die Regierungsbildung dadurch nicht einfacher wird.

Nahles: Wir müssen aus der Wahlniederlage im letzten Jahr die Konsequenz ziehen, dass eine Große Koalition für die SPD, erst recht als Juniorpartner, ein Verlustgeschäft ist. Wir erheben in NRW weiterhin den Anspruch, die Ministerpräsidentin zu stellen.

Nahles: Nein. Hannelore Kraft hat nichts ausgeschlossen und hat eine ruhige, besonnene Art. Man hat das Gefühl, dass die Dinge bei ihr in guten Händen sind. Außerdem ist die SPD in NRW auch geschlossen.

Nahles: Schwarz-Gelb hat 400000 Stimmen weniger als Rot-Grün. Das gehört auch zur Wahrheit. Das ist eine persönliche Niederlage von Jürgen Rüttgers. Der hat es am Wahlabend auch verstanden. Deswegen hat er sich versteckt. Jetzt stellt er sich blind und taub, aber die CDU in NRW scheint sich untereinander auch nicht einig zu sein. Die Bürgerinnen und Bürger haben den Politikwechsel gewählt. Wir erwarten eine ehrliche Ansage der CDU, ob sie die Niederlage anerkennt oder nicht. Und: Ohne uns geht nichts. Die Union hat nur eine Option.

Nahles: Nein. Wir haben keinen Druck, die Große Koalition auf Teufel komm raus zu machen. Es wird keinen Automatismus in eine Große Koalition geben.

Nahles: Man wird nach den Gesprächen noch mal überlegen müssen, ob alle Parteien bei ihrer Position bleiben.

Nahles: Ja, genau. Die FDP sollte noch einmal in sich gehen, ob sie wirklich Sondierungsgespräche verweigert.

Nahles: Ja.

Nahles: Es geht hier nicht um einen Posten-Poker, aber nach dieser Niederlage kann Rüttgers nicht Ministerpräsident bleiben. Wir wollen, dass Hannelore Kraft Ministerpräsidentin wird, um eine bessere Politik für NRW auf den Weg zu bringen.