Berliner Notizen: Von Frühwerken und Spätentdeckern
Rätsel-Ass Bundesfamilienministerin Kristina Schröder ist in ihrem Job zwar nicht unbedingt ein politischer Leuchtturm. Dafür glänzte sie jetzt auf dem Stuhl in Günther Jauchs Promi-Ausgabe von „Wer wird Millionär?
“ mit sympathischer Bescheidenheit. Bei der 500 000-Euro-Frage nach dem ersten 3D-Film stieg die CDU-Politikerin lieber aus. Die war auch gar nicht einfach. Oder hätten Sie gewusst, dass der erste Film in 3D „The Power of Love“ hieß und bereits 1922 in Los Angeles aufgeführt wurde?
Mini-Dorf Zu den alten Hasen, die nach der Wahl im Herbst aus dem Bundestag ausscheiden, gehört auch der Parlamentsgeschäftsführer der FDP, Jörg van Essen (65). Nach 23 Jahren Volksvertreter-Karriere befand der Liberale jetzt, dass sich an der Art der politischen Arbeit nach dem Regierungsumzug 1999 von Bonn nach Berlin praktisch nichts geändert habe. Auch Berlin sei eine Art Mini-Dorf „rund um den Reichstag“. Deshalb habe er es bislang nicht einmal bis zur Museumsinsel geschafft, obwohl die nur ein paar Gehminuten entfernt liegt. Doch es gibt Hoffnung: Van Essen behält seine Wohnung in Berlin. Und ab Herbst hat er Zeit, das wahre Hauptstadt-Leben zu studieren.
Reingeplatzt Regierungssprecher ist ein harter Job. Wenn Steffen Seibert (Foto) den Journalisten in der Bundespressekonferenz Rede und Antwort steht, kommt öfter eine SMS, auf die er sich dann zusätzlich konzentrieren muss. Beim gestrigen Presse-Termin klingelte sogar das Handy, als Seibert gerade die nächsten Termine der Kanzlerin vortrug. „Meine Tochter ruft gerade an“, berichtete er den verdutzten Zuhörern. „Sie kennt die Abläufe nicht so.“ Womit die Unkenntnis von Seiberts Tochter nun auch regierungsamtlich ist.