Bundestag: Arbeiten im Terrorziel Nummer eins

Politiker aus der Region beteuern: Wir fühlen uns sicher.

Berlin. Aneinandergereihte Absperrgitter, mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten, Ausweiskontrollen auch für Abgeordnete: Der Bundestag gilt als eines der am meisten vom Terror bedrohten Ziele in Deutschland. Dennoch: Abgeordnete aus unserer Region beteuern, dass ihnen nicht mulmig zumute ist, wenn sie morgens zur Arbeit gehen.

"Ich habe noch nie ein mulmiges Gefühl gehabt, wenn ich in den Bundestag gegangen bin. Und das hat sich auch nicht verändert", sagt zum Beispiel Wolfgang Bosbach (CDU, Rheinisch-Bergischer Kreis). Der Vorsitzende des Innenausschusses hat einen einfachen Vergleich zur Hand: "Im Straßenverkehr ist man größeren Risiken ausgesetzt." Ähnlich sieht es der Krefelder FDP-Parlamentarier Otto Fricke: "Für mich hat sich nicht viel verändert. Ich gehe wie immer zu Fuß zum Bundestag und fühle mich hier sicher."

Am "wahrscheinlich sichersten Ort in Deutschland" wähnt sich gar der Wuppertaler SPD-Politiker Manfred Zöllmer. "Mir tut es aber leid, dass dieses eigentlich offene Haus zurzeit ein geschlossenes Haus sein muss", meint er mit Blick auf den für Besucher größtenteils gesperrten Bundestag.

Auch seine Fraktionskollegin Kerstin Griese (Kreis Mettmann) fühlt sich im Bundestag sicher. "Aber die Atmosphäre vor dem Bundestag ist schon etwas beklemmend", sagt sie. Durch die weiträumige Absperrung und die fehlenden Besucher wirke es sehr einsam.

Auch für die Düsseldorfer CDU-Abgeordnete Beatrix Philipp sind die fehlenden Besucherströme die größte Veränderung. Um ihre Sicherheit im Bundestag mache sie sich aber keine Sorgen. Dem Grünen-Politiker Hermann Ott aus Wuppertal geht es genauso. Eine gewisse Unruhe im Bundestag gebe es aber schon, meint er.

Als Vorsichtsmaßnahme lasse seine Büroleiterin von innen den Schlüssel in der Bürotür stecken. So könnte sie sich schnell verbarrikadieren, falls doch jemand eindringen und schießend über die Flure laufen sollte.