Corona-Maßnahmen ab Herbst Lauterbach hält Lockdown "nicht für notwendig"

Berlin · SPD-Politiker Karl Lauterbach fordert striktere Maßnahmen. Der Gesundheitsexperte rechnet aber nicht mit einem weiteren Lockdown im Herbst.

SPD-Politiker Karl Lauterbach rechnet nicht mit einem weiteren Lockdown im Herbst.

Foto: Kay Nietfeld/dpa/Kay Nietfeld

Angesichts wieder steigender Infektionszahlen hat der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach striktere Corona-Maßnahmen ab Herbst gefordert. "Wenn die Zahlen weiter so steigen, müssen wir vermehrt 2G einführen - je früher, desto besser", sagte er dem Portal "Business Insider" mit Bezug auf Geimpfte oder Genesene. Nur so sei es möglich, die Infektionskurve zu senken.

"Einen weiteren Lockdown halte ich nicht für notwendig", sagte Lauterbach weiter. "Die einzige Frage ist, wann und wo kommt 2G. Anders kriegt man die Zahlen nicht nach unten." Besonders bei Clubs, Restaurants und Kneipen müssten die Vorgaben strenger werden.

Auch der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen sagte dem Portal, angesichts der steigenden Zahl an Patienten in den Kliniken und auf den Intensivstationen seien "flächendeckend 2G-Maßnahmen" nötig, um die Fallzahlen und die Hospitalisierungsrate zu drücken. Das wäre indes vermeidbar gewesen, wenn im Sommer die 3G-Regeln konsequent umgesetzt worden wären, fuhr er fort. 3G schließt auch Getestete mit ein.

"Bis heute ist 3G eine politische Fiktion, die kaum effektiv kontrolliert wird", kritisierte Dahmen. "So lässt sich die vierte Welle nicht bremsen." Deutschlandweit müssten 3G-Regeln für alle Indoor-Aktivitäten bis zu einem Schwellenwert der Inzidenz von 50 gelten. "Darüber gilt 2G." Das müsse auch kontrolliert werden.

(AFP)