Deutsche blicken positiv in die Zukunft
Laut einer Befragung haben die Bürger in NRW wieder Vertrauen i die Wirtschaftskraft und die eigene finanzielle Situation.
Düsseldorf. Die Deutschen blicken optimistischer als vor einem Jahr in die Zukunft. Das geht aus der aktuellen Zuversichtsstudie der Allianz Versicherung hervor, die am Mittwoch vorgestellt wurde. Demnach bewerten im dritten Quartal dieses Jahres 37 Prozent der Bürger in Nordrhein-Westfalen die allgemeine Wirtschaftslage in den kommenden zwölf Monaten positiv — das ist ein Plus von sieben Prozent (Bundeszahlen siehe Grafik).
Noch höher ist das Vertrauen in die persönliche finanzielle Lage: 63 Prozent sehen in NRW ihre Situation zuversichtlich. Im Vorjahreszeitraum waren es dagegen 58 Prozent.
„Die Menschen vertrauen darauf, dass sich mit einer stabilen Wirtschaft auch ihre eigene finanzielle Situation verbessern wird. Zudem hat sich die Zahl der Privatinsolvenzen verringert“, erklärt Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim, die die repräsentative Befragung durchführte.
Diese optimistische Stimmungstendenz zeigt sich ebenfalls für den Arbeitsmarkt. So sehen 64 Prozent ihren eigenen Job als gesichert an. Im Vorjahreszeitraum waren es noch zwei Prozent weniger. Bezogen auf die Gesamtsituation in Deutschland ist die Sichtweise dagegen nicht so optimistisch. So befinden nur 31 Prozent der Bevölkerung die Situation am Arbeitsmarkt für positiv.
Am stärksten gesunken ist in NRW aber das Vertrauen in die Qualität der Schulen und Universitäten. Während im vergangenen Jahr noch 36 Prozent der Menschen dem Bildungssystem in NRW gute Noten gaben, ist es aktuell nur noch knapp ein Viertel (24 Prozent). „Nachdem der doppelte Abiturjahrgang die Schulen verlassen hat, zittern viele Jugendliche um einen Studienplatz. Außerdem fehlen laut dem Deutschen Philologenverband immer noch viele Lehrer, um die geplanten Ganztagsschulen zu realisieren“, erklärt Brettschneider den Rückgang.
Stabil geblieben ist dagegen die Stimmung für Familie, Partnerschaft und Kinder (72 Prozent, plus eins) und die finanzielle Versorgung im Alter (46 Prozent, minus eins). Die Erhebungen für die Zuversichtsstudie werden seit 2007 durchgeführt. Seitdem wurden 43 000 Menschen befragt.