Die nötige Transparenz
Die Geburt von Klonschaf Dolly 1996 war wissenschaftlich eine Sensation. Seither entwickelt sich die Gentechnik in solch rasanter Geschwindigkeit weiter, dass selbst die biologische Grenze zwischen Mensch und Tier immer weiter aufgehoben wird.
Schon der Gedanke lässt einen gruseln.
Sicher, kein seriöser Forscher will Zellklumpen verpflanzen, um eine neue Lebensform zu erschaffen. Und natürlich ist die Vorstellung verlockend, mit so gewonnenen Stammzellen künftig Volkskrankheiten zu bekämpfen. Bislang bleibt die Wissenschaft aber die Antwort schuldig, ob und wann diese Grundlagenforschung relevant wird für die Behandlung am Patienten. Umso wichtiger ist es, dass der Ethikrat Grenzen setzt und einen gesellschaftlichen Diskurs anstößt. Das schafft Transparenz in der Forschung. In der griechischen Mythologie bedroht Chimaira Mensch und Tier. Belassen wir es beim fiktiven Gruseln bei Homer.