Düsseldorf war im Visier der Sauerland-Terroristen
Sauerland-Zelle: Mutmaßliche Täter hatten auch Dortmund und Köln als mögliche Anschlagsorte ins Visier genommen.
Karlsruhe/Düsseldorf. Die drei mutmaßlichen islamischen Terroristen der "Sauerlandzelle" sollen Attentate unter anderem in Düsseldorf, Dortmund und Köln erwogen haben. Die Männer hätten für ihre Bombenanschläge außerdem Tatorte in Frankfurt, Stuttgart, München und in Ramstein (US-Luftwaffenstützpunktes) in Betracht gezogen, sagte der Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe, Frank Wallenta, am Freitag unserer Zeitung.
"Ziel der Angeschuldigten war es, in Deutschland Sprengstoffanschläge insbesondere gegen amerikanische Staatsbürger und US-Einrichtungen mit einer möglichst hohen Opferzahl zu begehen. Sie beabsichtigten hierzu, Sprengsätze auf Wasserstoffperoxidbasis herzustellen und diese in Mietfahrzeugen als Autobomben zur Explosion zu bringen", sagte Wallenta.
"Die von ihnen bezogene Menge hätte eine explosive Mischung von 550 Kilo ergeben, vergleichbar mit der Sprengkraft von etwa 410 Kilo TNT." Weitere Details, insbesondere zu konkreten Anschlagszielen, nannte er nicht.
Allerdings gibt es Hinweise, dass das mögliche Düsseldorfer Terror-Ziel das unmittelbar neben dem Hauptbahnhof gelegene US-Generalkonsulat gewesen sein könnte. Eine dort explodierende Autobombe mit einer Sprengkraft von 410 Kilo TNT hätte verheerende Folgen gehabt.
Die Bundesanwaltschaft wirft die beidem zum Islam konvertierten Fritz Gelowicz(29) und Daniel Schneider (22) sowie dem Türken Adem Yilmaz (29) unter anderem Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung, Vorbereitung eines Sprengstoffverbrechens und eines Mordes vor.
Die Männer waren im September 2007 im Sauerland festgenommen worden. Der Prozess soll vor Oberlandesgericht Düsseldorf stattfinden. Ein Prozessbeginn ist aber noch nicht absehbar: Zunächst wird den Verteidigern die Anklage zur Stellungnahme zugestellt. Dann prüft das Gericht, ob es das Hauptverfahren eröffnet.