Ein Gipfel ohne Gewinner
Wenn eines beim Weltklimagipfel in Kopenhagen deutlich geworden ist, dann wie unversöhnlich sich die Blöcke der Industrie- und der Entwicklungsländer gegenüber stehen. Es ist kein Konflikt der Ideologien, es ist ein Konflikt zwischen Arm und Reich: Wer das Geld hat und die Luft verpestet, der muss auch dafür zahlen, fordern die Staaten Afrikas.
Wenn wir unsere Erde retten wollen, können wir das nur gemeinsam tun, sagen Europa, die USA oder Japan.
Beide Seiten haben Recht. Doch für eine wohlhabende Nation ist es nun einmal leichter, ehrgeizige Ziele zu versprechen. Wie tief das Misstrauen der armen Länder sitzt, hat das Gezerre hinter den Kulissen gezeigt: Immer wieder fühlten sich Vertreter aus Afrika, Asien oder den Pazifik-Staaten in den Verhandlungen übergangen.
In Kopenhagen gibt es keine Gewinner. Aber die Schwächsten dieser Welt dürfen auch nicht die größten Verlierer sein, wenn wir künftige Konflikte vermeiden wollen. Deshalb sollten vor allem die Industrieländer in den nächsten Monaten daran arbeiten, das verlorene Vertrauen wiederzugewinnen. Mit gutem Willen allein ist es nicht mehr getan.