Ein Schauer — und die Kandidaten stehen im Regen
Einige Plakate der SPD-Bewerber sind nicht wetterfest. Die Partei startet jetzt eine Austauschaktion.
Berlin. Als ob die SPD nicht schon genug Sorgen hätte. Nicht nur, dass die am Dienstag vorgestellte Plakatkampagne zur Bundestagswahl ohne Bild des Kandidaten Peer Steinbrück (Foto: dpa) und mit Motiven von Kanzlerin Angela Merkel und einiger ihrer Minister auf ein eher kritisches Echo stößt.
Nach Informationen unserer Zeitung haben die Genossen jetzt auch noch ein ganz anderes Kampagnenproblem: Die Wahlplakate, mit denen die SPD-Kandidaten in den Wahlkreisen für sich werben sollen, sind offenbar nicht wetterfest. Ein Regenguss — und sie sind dahin. Die Auslieferung wurde von der Parteizentrale inzwischen gestoppt. Das Willy-Brandt-Haus bestätigte auf Nachfrage Schwierigkeiten. „Ein Teil der bisher an die Wahlkreise ausgelieferten Din-A-0- und Din-A-1-Wahlkampfplakate weist technische Mängel auf und ist daher nicht nutzbar.“ Diese Plakate würden jetzt bis Mitte August ausgetauscht. Die am Dienstag präsentierten Motive seien davon nicht betroffen, betonte die Sprecherin.
Um wie viele es sich handelt, dazu wollte man sich nicht äußern, auch nicht zu den Kosten der Aktion. Aber: „Das ist ärgerlich und bedeutet für die Wahlkämpfer vor Ort einen zusätzlichen Aufwand“, so eine Sprecherin. Die Plakat-Präsenz der SPD sei dadurch aber nicht beeinträchtigt.
Aus manch einem Wahlkreis hört man allerdings anderes: Weil die Plakate „Wasser saugen“ würden, berichtet ein Genosse, „gehen sie beim ersten Regen kaputt“. Deswegen habe man die schon längst geplante Plakatierung verschieben müssen, was wiederum den politischen Mitbewerbern nutze.
Denn die meisten Plätze zum Aufhängen seien schon besetzt, wenn man endlich beginnen könne. „Das Einzige, was wir machen können, ist eine hohe Leiter dabei zu haben, um die Plakate ganz hoch zu hängen“, beklagt der Wahlkämpfer.