Weder Bonus noch Malus

Uli Hoeneß schweigt, der Aufsichtsrat der FC Bayern München AG auch. Dabei ist Hoeneß’ Lage mittlerweile bedrohlich. Seit die Staatsanwaltschaft München beschlossen hat, gegen den mächtigen Fußballfunktionär und Unternehmer Anklage wegen Steuerhinterziehung zu erheben, gibt es kaum noch einen Zweifel daran, dass es zu einem Aufsehen erregenden Gerichtsverfahren kommt.

Dessen Ergebnis ist nur noch in einem Punkt offen: Gelingt es den Verteidigern, Hoeneß’ justiziable Steuerschuld unter die Millionen-Grenze zu rechnen, damit ihr Mandant nicht ins Gefängnis muss? Er ist schuldig. Das hat er mit seiner Selbstanzeige zugegeben. Deshalb verwundert es, dass er immer noch Aufsichtsrat der FCB AG ist. Aber das ist Sache der Bayern.

Sache des Gerichts wird es sein, mit größtmöglicher Transparenz alle Zweifel am Urteil auszuschließen, wie auch immer es ausfällt. Ein Promibonus wäre ebenso schwer erträglich wie ein Promimalus.