Das große Schweigen im Steuerfall „Ulrich H.“

Bis zur Entscheidung über eine Hauptverhandlung gegen Hoeneß heißt es abwarten.

München. Am Tag danach war im „Strafverfahren gegen Ulrich H.“ nur wenig mehr als Schweigen. Allen voran Bayern-Präsident Uli Hoeneß (Foto: dpa) hielt sich nach der Anklage gegen seine Person wegen Steuerhinterziehung zurück. „Ich sage nichts dazu, weil es nichts mehr dazu zu sagen gibt“, zitierte die „Bild“ den Vereinspräsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München.

Sechs Sätze umfasste die Mitteilung der Münchner Justiz. Details wurden unter Verweis auf die in Steuerstrafverfahren geltenden besonderen Geheimhaltungspflichten nicht mitgeteilt. Kein Wort zur Rolle der Selbstanzeige des Bayern-Präsidenten, keine Angaben zur Höhe der fraglichen Steuerschuld.

Nur so viel ist klar: Die monatelangen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft München II müssen viele Erkenntnisse zutage gefördert haben. „Angesichts des Umfangs der Ermittlungsakten“ und der Tatsache, dass der Verteidigung zunächst eine Äußerungsfrist von einem Monat zugebilligt worden sei, sei mit einer Entscheidung über die Zulassung der Anklage voraussichtlich frühestens Ende September zu rechnen, teilte eine Justiz-Sprecherin mit. Das Warten im Fall „Ulrich H.“ geht also weiter.

Bayern-Aufsichtsrat Edmund Stoiber mahnte eine endgültige Klärung an. „Es bleibt weiter abzuwarten, zu welchem Ergebnis die gerichtliche Klärung dieses Steuerfalls und dieser Selbstanzeige kommt“, befand der bayrische Ex-Ministerpräsident und ehemalige CSU-Chef. Der Automobilhersteller Audi, dessen Chef Rupert Stadler Stellvertreter von Hoeneß im Bayern-Aufsichtsrat ist, wollte keine Stellungnahme abgeben.