Europawahl: Ergebnisse aus den Nachbarländern und Kurioses

Österreich Die regierenden Sozialdemokraten haben bei der Europawahl in Österreich schwere Verluste erlitten und ihr schlechtestes Ergebnis auf nationaler Ebene seit 1945 erzielt. Nach einer Hochrechnung verlor die SPÖ im Vergleich zu 2004 rund 9,6 Prozentpunkte und landete bei 23,7 Prozent.

Die Partei von Bundeskanzler Werner Faymann liegt damit deutlich hinter der konservativen Volkspartei, die trotz Verlusten von 3,1 Prozentpunkten mit 29,6Prozent dieses Mal deutlich stärkste österreichische Fraktion wurde (2004: 32,70). Die rechte Freiheitliche Partei konnte ihr Ergebnis von 2004 mit 13,4 Prozent (+7,1) mehr als verdoppeln.

Luxemburg Luxemburg wird auch in Zukunft von Premierminister Jean-Claude Juncker (54) regiert. Seine Christlich-Soziale Volkspartei ist der eindeutige Gewinner der gestern parallel zur Europawahl durchgeführten Parlamentswahl. Nach einer Hochrechnung legte die Partei des seit 1995 regierenden Juncker von 36,1 auf 38,1 Prozent zu.

Stuttgart Bei der Kommunalwahl in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart sind die Grünen möglicherweise stärkste Kraft geworden. Einer Wählerbefragung von Infratest Dimap zufolge schafften die Grünen 27 Prozent der Stimmen. Die CDU käme demnach auf 26,5 Prozent, die SPD auf 15,5 Prozent.

Frankreich Das Regierungsbündnis von Präsident Nicolas Sarkozy ist aus der Europawahl in Frankreich klar als stärkste Partei hervorgegangen. Die konservative UMP kam nach ersten Prognosen auf 28,4Prozent der Stimmen. Für die sozialistische PS, die Schwesterpartei der deutschen SPD, stimmten nur 16,8 Prozent.

Berlin Die CDU ist bei der Europawahl in Berlin erneut die stärkste Kraft geworden, die Grünen liegen beinahe gleichauf. Die Christdemokraten erhielten nach einer Hochrechnung 24,5 Prozent der Stimmen, die Grünen gewannen erneut hinzu und erreichten 24,2. Drittstärkste Kraft ist mit nahezu unverändert 19 Prozent die SPD, gefolgt von der Linken mit 14,2Prozent und der FDP mit 8,2Prozent.

Dänemark Dänemarks Bevölkerung hat gestern grünes Licht für die Gleichstellung von Prinzessinnen bei der Thronfolge gegeben. Nach einer Prognose brachte die parallel zur Europawahl stattfindende Volksabstimmung eine Mehrheit von 78,2 Prozent für die von der Regierung vorgeschlagene Neuregelung. Praktische Auswirkungen kann die Gleichstellung frühestens für die Generation noch ungeborener Urenkel von Königin Margrethe II. (69) haben.